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Stadtentwicklung Warum Arneburg an der Elbe ans mühsam Erparte ran muss

Der Stadt Arneburg im Kreis Stendal droht ein Investitions- und Entwicklungsstopp. Sie muss ans Eingemachte, weil andere nur ihre Hand aufhalten.

Von Ingo Gutsche Aktualisiert: 20.11.2023, 08:20
Vor den Toren von Arneburg im Landkreis Stendal befindet sich der Industrie- und Gewerbepark Altmark. Die Elbestadt profitiert von Gewerbesteuereinnahmen.
Vor den Toren von Arneburg im Landkreis Stendal befindet sich der Industrie- und Gewerbepark Altmark. Die Elbestadt profitiert von Gewerbesteuereinnahmen. Foto: Gerhard Draschowski

Arneburg. - Die Stadt Arneburg hat Potenzial und will sich entwickeln. Touristisch entlang des Elberadweges und wirtschaftlich, in Nachbarschaft der A14 im Landkreis Stendal. Warum es dafür geht es nun ans Ersparte gehen muss.

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Für die Vorhabender im Jahr 2024 muss die Stadt Arneburg auf ersparten Rücklagen zurückgreifen. Dies ist vor allem den hohen Umlagen geschuldet, die die Stadt an die Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck, an den Landkreis Stendal und an das Land Sachsen-Anhalt zahlen muss. Dabei hat die Elbestadt durch aus große Wünsche.

Warum Arbeburg 18 Millionen Euro an Zwangsabgabe zahlen muss

Das „Spitzenjahr 2022“, wie es Dana Hoedt, Leiterin des Fachbereiches Finanzen und Zentrale Dienste bei der VG Arneburg-Goldbeck, in der Sitzung des Finanausschusses ausdrückte, mache sich nun für Arneburg negativ bemerkbar. Das hohe Steueraufkommen, speziell durch Gewerbesteuereinnahmen, von dem die Elbestadt vor zwei Jahren profitierte, drückt sich nun in den Umlagen aus. 2022 ist dafür die Bemessungsgrundlage. Nach aktuellem Stand muss Arneburg im 2024 für die Kreisumlage rund neun Millionen Euro nach Stendal überweisen. Das ist der vierfache Wert im Vergleich zu 2023.

Bei der Verbandsgemeinde-Umlage sind es 3,5 Millionen, in etwa das Doppelte als zuletzt. Angesichts des Solidarprinzips, bei dem finanzstarke Kommunen den schwächeren sozusagen unter die Arme greifen sollen, muss Arneburg auch eine siebenstellige Summe an das Land zahlen. Nach den vorläufigen Zahlen, so Dana Hoedt, sind dies rund 5,6 Millionen Euro. In diesem Jahr waren es noch 533.000 Euro – mehr als zehnmal so viel wie im Jahr 2023. Insgesamt sind dies über 18 Millionen Euro, die die Stadt Arneburg leisten muss. In der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck stand ein solch hoher Wert noch nie im Etat, weiß die Kämmerin. Damit wird Arneburg auch im Land eine Spitzenposition einnehmen.

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Auf einer Fläche von 740 Hektar befindet sich mit dem Industrie- und Gewerbepark Altmark in Nachbarschaft der Stadt das größte zusammenhängende Gewerbegebiet Sachsen-Anhalts. Unter anderem zählen die Zellstofffabrik und die Papierfabrik zu den größten Arbeitgebern der Region.

Für die Investitionen, die im Haushaltsplan 2024 verankert werden sollen, wird Arneburg das Geld aus dem Sparstrumpf nutzen müssen. Auf der Prioritätenliste steht die Neugestaltung der Lindenstraße ganz oben. „Sie zählt zu den schlimmsten Straßen der Stadt“, sagt Ronny Hertel, Vorsitzender des Finanzausschusses. Rund 800.000 Euro sollen für die Sanierung in den Haushalt eingestellt werden. Schon seit vielen Jahren nimmt der Straßenbau einen hohen Stellenwert in der Kommune ein. In diesem Jahr begann die Neugestaltung der Staffelder Straße, in der auch neue Leitungen verlegt worden sind. Die Straße, die an einer weiteren Baustelle (Sporthalle) entlang führt, soll im Frühjahr des nächsten Jahres fertig sein. So lautet die Zielvorgabe. Die Staffelder Straße erhält eine neue Pflasterschicht.

Neben dieser Straße soll ein weiteres Stück im kommenden Jahr erneuert werden, wie Ronny Hertel meinte. Ein Abschnitt der Sandauer Straße, in Nachbarschaft des Friedhofs, soll sich ebenfalls wandeln.