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Autobahnausbau Weitere Baumbesetzer gegen die A14 in der Altmark: Protestgruppe richtet sich im Wald bei Osterburg ein

Im Landkreis Stendal ist ein weiteres Protestcamp gegen den Ausbau der A14 aufgebaut worden. Eine Gruppe meldete sich unter #keineA14inderNachbarschaft via Twitter. Sie bezeichnen sich als „Störenfriede im Storbecker Forst“.

Von David Schröder und Mike Kahnert Aktualisiert: 02.10.2021, 13:28
Waldbesetzer haben bei Storbeck nahe Osterburg in einem Waldstück ein neues Protestcamp gegen den Ausbau der A14 eingerichtet.
Waldbesetzer haben bei Storbeck nahe Osterburg in einem Waldstück ein neues Protestcamp gegen den Ausbau der A14 eingerichtet. Foto: Mike Kahnert

Osterburg - Es gibt ein weiteres Protestcamp von Baumbesetzern gegen den Ausbau der A14 im Landkreis Stendal. Über den Kurznachrichtendienst Twitter meldete sich eine Gruppe namens „Protestcamp Storbecker Forst“. In einem Tweet von Freitag (1. Oktober) berichten sie, dass sie bereits seit einer Woche ein Camp im Wald bei Storbeck (nahe Osterburg) eingerichtet haben.

Weiter heißt es in einem Tweet: „Nach einer Woche in der Hängematte liegen und auf die Cops warten, gehen wir öffentlich - vielleicht besucht uns dann ja Mal wer! Wir sind ein Protestcamp gegen die Rodung des Storbecker Forstes aufgrund des Baus der A14.“ In den Infos zum Twitteraccount bezeichnen sich die vermeintlichen Aktivisten als „Störenfriede im Storbecker Forst“.

Bisher befinden sich rund vier Personen in dem Protestcamp. Sie wollen anonym bleiben. Keine Namen, keine Gesichter, nicht einmal das Geschlecht wollen sie preisgeben. "Wir sind alle Menschen", sagt eine der Personen.

Sie sehen in dem Bau der A14 keine nennenswerten Vorteile für die Bevölkerung in der Altmark. Die Autobahn würde nur großen Logistikkonzernen und der Bundeswehr helfen. Nicht einmal mehr Arbeitsplätze würde den Aktivisten zufolge durch die A14 geschaffen werden. "Regionen, die mit einer Autobahn angebunden sind, holen noch billigere Arbeitskräfte von noch weiter weg", argumentiert eine maskierte Person.

Ein Aktivist sitzt an einem Lagerfeuer im Camp bei Storbeck. 
Ein Aktivist sitzt an einem Lagerfeuer im Camp bei Storbeck. 
Foto: Mike Kahnert

Auf Nachfrage der Volksstimme bestätigte ein Sprecher der Polizeiinspektion Stendal, dass die Tweets auch bei der Polizei bekannt seien. „Wir prüfen das noch“, hieß es weiter. Am Montag (4. Oktober) wolle sich die Polizei genauer zu der Lage äußern. „Wir haben sicherlich ein Auge darauf“, betonte der Sprecher.

Bereits seit mehreren Monaten gibt es ein Protestcamp gegen die Nordverlängerung der A14 bei Losse nahe Seehausen. Ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Magdeburg verhinderte im Juli eine Räumung des Areals. Dies hatte der Landkreis Stendal zuvor anvisiert.

Die Menschen im neuen Protestcamp seien auf Gegenwind zu ihrer Aktion eingestellt. "Wenn Leute uns anpöbeln, pöbeln wir zurück. Wir lassen uns nicht wegekeln", sagen sie. Zwischen ihnen und dem ersten Protestcamp gibt es aber einen großen Unterschied: Sie besetzen ein Stück künftiger A-14-Trasse, das sich offiziell seit dem 9. September im Bau befindet.

Mehr lesen: Nach Klagen und Protesten: Weiterbau der A14 in Sachsen-Anhalt - Wie ist der aktuelle Stand? (V+)

Unsere Themenseite zum Ausbau der A 14