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"Xavier" Sturm zieht Spur der Verwüstung

„Der schlimmste Sturm, den ich bisher erlebt habe“. So blickt Osterburgs Einheitsgemeinde-Wehrleiter Sven Engel auf „Xavier“ zurück.

Von Nico Maß 06.10.2017, 20:00

Osterburg l Es war kurz nach 15 Uhr, als „Xavier“ der Einheitsgemeinde so richtig um die Ohren flog. Das bekamen auch die Osterburger Feuerwehrkräfte zu spüren, die zuerst zu einem Baum eilten, der die Straße nach Storbeck blockierte. „Dort konnten wir dabei zusehen, wie um uns herum weitere Bäume umstürzten. Das war nicht ungefährlich“, sagte Einheitsgemeinde-Wehrleiter Sven Engel. Und auch kein Einzelfall. Binnen kurzer Zeit kappte „Xavier“ sämtliche wichtigen Verkehrsstränge in der Region. „Überall stürzten Bäume auf die Straßen. Für uns hatte es dann auch höchste Priorität, diese Blockaden zu beseitigen, um beispielsweise Rettungsfahrzeugen freie Fahrt zu ermöglichen“, erklärte Sven Engel. Faktisch alle Wehren der Einheitsgemeinde waren im Kampf gegen die Naturgewalt auf den Beinen, 75 Frauen und Männer kamen zum Einsatz. Stand gestern Nachmittag zählte Sven Engel 47 Alarmierungen. Tendenz weiter steigend, weil von den Ortswehren noch nicht alle Einsätze übermittelt waren.

Bis etwa 23 Uhr beseitigten Feuerwehrleute auf Straßen, in Leitungen oder gegen Häuser gestürzte Bäume und unterstützten bei Behrend die Evakuierung einer Bahn. Am Freitag waren Osterburger Einsatzkräfte ab 6 Uhr erneut unterwegs. Dann endlich auch mit der Drehleiter, die nach einer Reparatur im Stammwerk Karlsruhe erst am Donnerstagabend gegen 23 Uhr wieder in Osterburg eingetroffen war. Zur gleichen Zeit blieb die Walslebener Kita verriegelt. Der Stromausfall, von dem das Dorf wie zahlreiche weitere Orte betroffen war, sorgte für die eintägige Auszeit.

„Xavier“ richtete enorme Schäden an (unter anderem auch an Dächern oder Fahrzeugen) an, froh ist Sven Engel aber darüber „dass nach unserem Wissen in der Einheitsgemeinde keine Menschen zu Schaden gekommen sind.“ Auch im Namen von Einheitsgemeinde-Bürgermeister Nico Schulz bedankte sich Engel bei allen Helfern. Ausdrücklich erwähnte der Wehrchef dabei auch Firmen aus der Region, die die Beräumung der Straßen mit eigener schwerer Technik unterstützten. Bis sämtliche Sturmschäden beseitigt sind, dürfte es aber noch eine Weile dauern. Handlungsbedarf besteht in diesem Sinn übrigens auch am Osterburger Gerätehaus – dort trug „Xavier“ einen Teil des neu eingedeckten Daches ab.