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Zu viel Müll Das Wegschauen muss aufhören

"Das Wegschauen muss aufhören", hofft Kerstin Schneggenburger aus Losenrade auf ein Umdenken in der Bevölkerung beim Thema Müll.

Von Susanne Bohlander 26.03.2019, 15:14

Losenrade l Wer kennt das nicht: Weggeworfene Plastikflaschen, leere Glasflaschen, Pizzaverpackungen, Plastikkanister mit unbekanntem Inhalt, alte Kleidung, Schuhe, Autoreifen, ab und zu auch ein Sofa. Das alles findet man in der Landschaft. Müll, einfach so weggeworfen, oft an Straßen, auch auf den Wiesen und am Ufer der Elbe. Kerstin Schneggenburger, Künstlerin in Losenrade, reicht es jetzt mit dem Müll in der Landschaft. Sie möchte dazu ermutigen, beim Umweltamt anzurufen und die illegalen Müllkippen zu melden. „Das Wegschauen muss aufhören“, sagt sie. „Wichtig ist: Dass jeder weiß, was man selbst tun kann. Nicht wegschauen und sich ärgern, sondern die zuständige Behörde in Stendal anrufen und den Fundort durchgeben.“

Sie hat dafür Postkarten entworfen und in großer Stückzahl auf eigene Kosten drucken lassen. Diese Postkarten in roter Signalfarbe können über Freunde, Bekannte, Vereine, Nachbarn verteilt und auch per Post verschickt werden. „Es ist gut, wenn solche illegalen Müllhaufen schnell gemeldet werden, weil sich der Müll, der oft in Plastiksäcken abgeladen wird, sonst noch mehr in der Landschaft verteilt“, erklärt die Losenraderin. Auf den Postkarten steht unter anderem, dass die wilden Müllkippen an das Umweltamt zu melden sind.

Denn die Müllautos fahren verständlicherweise nicht wegen einem Sofa oder einer Müllkippe los, sondern warten ab, bis eine ausreichende Zahl von Fällen zusammenkommt, damit sich die Fahrt auch lohnt. Je mehr Müll tatsächlich gemeldet wird, umso schneller kommt damit eine Fahrt zustande.

Kerstin Schneggenburger versteht ihre Initiative als eine Kunstaktion. „Diese Aktion soll dazu beitragen, die Natur um uns herum von Müll zu befreien. Damit geben wir der Landschaft ihre Würde zurück.“ Beim Spazierengehen hat sie selbst schon oft und viel Müll eingesammelt. Sie hat einige gute Anregungen für das Umweltamt.

Zum Beispiel, dass das Umweltamt öffentlich die Bürger dazu auffordern sollte, illegal abgeladenen Müll zu melden. Dass mehr offizielle Parkplätze an großen Straßen wie der B 189 eingerichtet werden, die mit Abfallbehältern ausgerüstet sind. Damit der Müll nicht irgendwo an der Straße landet, sondern wenigstens in oder neben den Müllbehältern, die ja auch regelmäßig geleert werden. Sinnvoll wäre auch, wenn der Landkreis eine Liste der Bußgelder veröffentlicht, die für illegales Müllabladen fällig werden. Bürger, die illegalen Müll per Mail beim Umweltamt melden, sollten von der Behörde eine Eingangsbestätigung ihrer Mail erhalten. „Dann muss ich nicht wochenlang überlegen, ob ich vielleicht was falsch gemacht habe und die Sache im Sande verlaufen ist“, sagt Kerstin Schneggenburger, aus eigener Erfahrung.

Und wer beim Umweltamt zu den Bürozeiten anruft, sollte auch bereits beim ersten Anrufversuch einen zuständigen Mitarbeiter erreichen können.

Die Postkarten sollen in den nächsten Wochen über Freunde, Bekannte, Nachbarn verteilt werden, in Geschäften und bei Veranstaltungen ausliegen und von Hand zu Hand weitergereicht werden. Wer eine größere Stückzahl möchte, kann Kerstin Schneggenburger auch anrufen unter 039397/41188 oder eine Email schreiben an das Künstlerhaus in Losenrade: Kuenstlerhaus-Raspeliere@t-online.de.