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Verfolgungsjagd Im Eiltempo durch Wolfsburg

Ein 27-Jähriger aus Gardelegen ging der Polizei aus Wolfsburg ins Netz. Er saß als Beifahrer in einem Opel.

Von Anke Pelczarski 10.08.2015, 17:26

Wolfsburg/Gardelegen l Da schaute die zivile Funkstreifenbesatzung der Polizei am Sonntag gegen 6.45 Uhr nicht schlecht: Als sie die Dieselstraße in Wolfsburg stadtauswärts in Richtung Marie-Curie-Allee befuhr, zeigte die Ampel freie Fahrt. Doch ein schwarzer Opel Astra Coupe nahm ihnen, vom Parkplatz eines Schnellrestaurants kommend, ungebremst die Vorfahrt und wollte aus der Stadt fahren. Die Beamten rasten hinter dem Pkw, in dem zwei Männer saßen, hinterher.

Im Bereich der 70er Zone fuhr der Opel durchgängig mit 140 Kilometern je Stunde. Auch die rote Ampel auf Höhe der Kreuzung zur Landesstraße 290 veranlasste nur zum leichten Abbremsen, um dann doch unter starkem Beschleunigen bei Rot weiter die Marie-Curie-Allee entlang zu steuern. Fahrzeugführer, die gerade von der grünen Welle profitierten, bremsten geistesgegenwärtig ab, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.

Derweil hatten die zivilen Ordnungshüter das Blaulicht aufgesetzt, das Martinshorn eingeschaltet, Lichthupe und weitere eindeutige Haltezeichen gegeben. Doch der Fahrer flüchtete weiter. Den Polizisten gelang es, sich links neben den rasant fahrenden Opel zu setzen und abermals klar zu machen, dass der Mann endlich stoppen solle. Dieser signalisierte zwar, dass er anhalten wolle, fuhr dann aber weiter. Daraufhin entschloss sich die Funkstreifenbesatzung, den Pkw auszubremsen. Nach einem Beinahe-Zusammenstoß lenkte der Opel-Fahrer den Wagen in einen Waldweg, sprang aus dem Pkw und flüchtete. Trotz sofort eingeleiteter Fahndung wurde er noch nicht gefunden.

Zurück blieb der etwas verdatterte Beifahrer, ein 27-Jähriger aus Gardelegen. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass er der Besitzer des Opel ist, die Kennzeichen jedoch nicht für dieses Fahrzeug gelten, sondern zu einem anderen Auto im Besitz des Altmärkers gehören. Die Polizei ermittelt jetzt wegen Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz, Steuervergehen und Urkundenfälschung. Da der Mann keine Ausweispapiere bei sich hatte und unter Alkoholeinfluss stand, musste er mit zur Dienststelle, wo seine Identität überprüft wurde.

Gegen seinen Kumpel, der den Opel lenkte, wird weiter ermittelt. Er muss sich wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, Missachten von Haltezeichen und überhöhter Geschwindigkeit verantworten.