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Blumenstrauß „Wir sind das Leben der Gemeinde“

„Wir können die ländliche Tradition nur erhalten, wenn wir dafür etwas tun“: Das meint Edeltraud Elmendorff aus Mehmke.

Von Anke Pelczarski 12.12.2015, 02:00

Mehmke l Weihnachten ohne Krippenspiel in der Kirche? „Da fehlt etwas“, meint Edeltraud Elmendorff. Und deshalb lässt sie sich jedes Jahr etwas Neues einfallen, damit der Heiligabend im Gotteshaus würdig gefeiert werden kann. Derzeit ist sie dabei, mit Kindern ein Schattenspiel einzustudieren. Tochter Antonia wird die Geschichte lesen. Kinder werden Maria, Josef, Schafe, den Wirt, die Heiligen drei Könige und viele andere Figuren ins rechte Licht rücken.

„Du musst näher mit der Figur an die Leinwand. Nur dann kann man sie richtig erkennen", erklärt Edeltraud Elmendorff geduldig bei der Probe in der kühlen Kirche und zeigt den Mitmachern aus Zuschauersicht, was sie meint. Einige Übungsstunden, so rechnet sie, seien noch erforderlich, um den Ablauf im Kopf zu haben. Dann kommt die Aufregung dazu. „Aber es sind Kinder, die für uns etwas spielen. Das finde ich wichtig, auch wenn nicht alles perfekt klappt“, schildert die gebürtige Mehmkerin.

Überhaupt: Es gebe eine schöne ländliche Tradition, die erhalten und gepflegt werden müsse. „Wir sind das Leben der Gemeinde. Wenn wir nichts tun, dann stirbt der Ort langsam aus“, ist sich die 52-Jährige sicher und fügt hinzu: „Wenn wir es nicht vorleben, dann gehen unsere Kinder weg. Dann geht vieles verloren.“

Alle Gemeindeaktivitäten seien ein Geschenk an die Gemeinde, sagt sie. In jedem Jahr ist Edeltraud Elmendorff beispielsweise mit dabei, wenn es darum geht, die Weihnachtsfeier für die Senioren der Alt-Gemeinde Mehmke zu organisieren und zu betreuen. Leider sei der Zuspruch in diesem Jahr nicht so gewesen wie erhofft. „Es macht mich traurig, wenn Geschenke nicht angenommen werden“, sinniert sie. Aber es baue auch wieder auf, wenn ein Älterer beim Hinausgehen leise Danke sage für die gemütlichen Stunden in geselliger Runde.

Wenn man voll arbeite, dann funktioniere das Einbringen in die Gemeinde nur in Kooperation mit weiteren freiwilligen Mitstreitern. „Und auch mit Hilfe der eigenen Familie und dem Verständnis der Kollegen, die mit mir oft den Dienst tauschen, damit ich mich ehrenamtlich einbringen kann“, bedankt sich Edeltraud Elmendorff. Und da komme es schon mal vor, dass sie abends im Dunklen die Straße fege oder das Laub vorm Grundstück harke, „weil tagsüber einfach die Zeit dafür fehlt, weil ich an anderen Orten im Einsatz bin“, erzählt sie.

Neben dem Aktivsein in ihrem Heimatort Mehmke, in den sie gern wieder zurückgekehrt ist, engagiert sich die 52-Jährige auch im Elternkuratorium des Gymnasiums Beetzendorf.

„Ich finde es einfach gut, etwas mit bewegen zu können“, begründet sie. Überhaupt sei es schön, für und mit anderen etwas anzubieten. Das habe eine persönliche Note. „Ich liebe das Dorf Mehmke. Und es macht mir Spaß, anderen eine Freude zu machen“, schildert sie.

Dass Edeltraud Elmendorff zu den Aktiven im Ort gehört, das findet auch Hartmut Fritz aus Mehmke, der sie für den Blumenstrauß des Monats vorgeschlagen hat. „Sie engagiert sich für den Gemeindekirchenrat ebenso wie für den Ort. Wir finden es gut, dass sie sich vorspannt“, lobt er.