Fertigbadhersteller 1000. Bad für London

Endspurt beim Fertigbadhersteller Deba in Salzwedel. Für den Londoner-Großauftrag ist das 1000. Bad produziert worden.

Von Fabian Laaß 21.01.2016, 02:00

Salzwedel l Mit einem kleinen Empfang in einer Fertigungshalle haben Geschäftsführung und Mitarbeiter des Salzwedeler Fertigbad-Herstellers Deba am Mittwoch die Auslieferung des 1000. Bades für das Londoner Battersea Power Station-Projekt gefeiert. „Wir hatten zwar schon Aufträge, bei denen wir mehr Bäder produziert haben. Aber das waren dann kleinere Bäder beispielsweise für den Schiffsbau“, erklärte Geschäftsführer Dietrich von Gruben.

Mit dem Battersea-Auftrag sei man, was das finanzielle Volumen betrifft, in neue Dimensionen vorgedrungen. Insgesamt entstehen in Salzwedel 1242 Fertigbäder mit gehobener Ausstattung für rund 21 Millionen Euro.

Die besondere Herausforderung sei aber nicht allein die Anzahl der Bäder, sondern auch deren Ausstattung gewesen. Denn nicht jedes Bad ist gleich. „Wir haben sozusagen die Grundlagen wie Wände, Decken und Fußbodenaufbau bereitgestellt. Dann hat der Architekt seine Wünsche und Vorstellungen eingebracht“, berichtete Henrik Dinesen, ebenfalls Geschäftsführer der Deba.

So gebe es Bäder mit Dusche, mit Badewanne oder mit beidem sowie Gäste-WCs. Zudem gibt es die Bäder sowohl in heller als auch in dunkler Ausstattung. Mit dem Bau des ersten Bades wurde im Februar 2015 begonnen. Seitdem verlassen rund 30 Einheiten pro Woche auf Lastern das Firmengelände. Die Bauzeit eines zirka 1,5 Tonnen schweren Bades beträgt rund 130 Stunden.

In London angekommen, müssen die Fertigbäder nur noch ausgerichtet und mit Trockenbauwänden verkleidet werden. Nach dem Anschluss von Wasser- und Abwasserleitungen sowie der Lüftung setzen Tischler dann noch die Türen ein.

Für den Großauftrag hat die Deba ihre Fertigungsstrecke angepasst. Unter anderem sei ein Hebekran angeschafft worden, um die schweren Marmor-Fußbodenplatten zu bewegen“, erzählte Georg von Gruben, Assistent der Geschäftsleitung.

Die Deba (Deutsche Bad) wurde Anfang der 90er Jahre auf dem Gelände des ehemaligen Sket-Metallbaus gegründet. Zunächst entstanden dort Schiffs-Fertigbäder für die Meyer-Werft. Später kamen Bäder für Hotels dazu. Zu Spitzenzeiten beschäftigte das Unternehmen rund 300 Mitarbeiter.

Doch 2010 geriet der Konzern in finanzielle Schieflage, ein neuer Gesellschafterkreis übernahm das Ruder. „Speziell in den vergangenen zwei Jahren ging es deutlich bergauf. Aus so einer Insolvenz herauszukommen, ist ein hartes Stück Arbeit“, sagte Dietrich von Gruben.

Neben dem Hotel- und Schiffsbau konzentriert sich die Deba heute auch auf Fertigbäder für Krankenhäuser und Pflegeheime sowie den gehobenen Wohnungsbau. Beispielsweise seien die Bäder für die Berliner Charité in Salzwedel gebaut worden.

„Zurzeit kalkulieren wir für den dritten Bauabschnitt des Battersea-Projektes und haben weitere große Aufträge in Aussicht“, erklärte Henrik Dinesen erfreut.