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Hallenbad Salzwedel Gute Bilanz mit 32000 Besuchern

Am 1. Mai endet in Salzwedel die Hallenbadsaison. Auch der Besuch vieler Flüchtlinge sorgt für eine insgesamt gute Bilanz.

Von Alexander Walter 07.04.2016, 01:01

Salzwedel l Noch knapp drei Wochen, dann ist die Saison im Salzwedeler Hallenbad beendet. Am 1. Mai öffnet die Einrichtung das letzte Mal vor der warmen Jahreszeit. Knapp 32 000 Badegäste kamen allein zwischen Oktober und Ende März. „Das Bad war damit bislang gut besucht“, sagt Badmitarbeiterin Jennifer Grünheit gestern Vormittag in der Halle.

Erfreulich: In diesem Jahr kamen vor allem in den Abendstunden mehr jüngere Besucher zum Schwimmen. Offenbar nutzen viele Arbeitende die Möglichkeit, nach dem Dienst ihre Bahnen zu ziehen. Auch die Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene waren außerordentlich gut besucht.

Ein Plus verzeichnete das Bad zudem durch den Besuch von Flüchtlingen. „Im Winter hatten wir manchmal Gruppen von 20, 30 Leuten hier“, sagt Jennifer Grünheit. Während es dabei kaum Probleme beim Miteinander zwischen Deutschen und Zuwanderern gab, bereitet der Rettungsschwimmerin ein Aspekt doch Sorgen:

Die Flüchtlinge können häufig nicht schwimmen, überschätzen aber gleichzeitig ihre Fähigkeiten. „Es gibt Leute, die springen vom Becken und retten sich dann mit Ach und Krach an den Rand“, sagt sie. „Zwei Kollegen mussten schon Gäste aus dem Wasser ziehen.“ Gleichzeitig sei die Verständigung oft schwierig. Und einige Zugewanderte hätten nicht akzeptiert, dass sie als Nichtschwimmer auch das entsprechende Becken nutzen sollten. Abhilfe haben die Badmitarbeiter vorerst mit einem Schild am Bad in arabischer Sprache geschaffen. Darauf steht, dass nur Besucher mit entsprechenden Kenntnissen das Schwimmerbecken nutzen sollten, sagt Jennifer Grünheit.

Auch wenn sich die Situation in den vergangenen Wochen deutlich entspannt hat, ein wenig unwohl ist ihr und ihren Kollegen vor der voraussichtlich am 14. Mai beginnenden Freibadsaison schon.

Im Bad am Dämmchenweg mit seinen Schwimmer-, Bade- und Sprungbecken müssen die Rettungsschwimmer wesentlich mehr Besucher auf einer viel größeren Wasserfläche überwachen. „Da haben wir schon ein wenig Angst“, gesteht die Badmitarbeiterin.

Während die Bilanz der Schwimmmeisterin trotz gestiegener Herausforderungen insgesamt positiv ausfällt, äußert sich Silke Hütter, verantwortliche Lehrerin für den Schwimmunterricht der Grundschulen des Altmarkkreises, die gerade mit Schülern der Jenny-Marx-Grundschule trainiert, kritischer:

„Laut Erlass soll jedes Kind in seiner Grundschulzeit 40 Stunden Schwimmunterricht erhalten“, sagt sie. Das aber sei bei den Witterungsbedingungen Anfang Mai und Anfang September kaum machbar. Nach einer kalten Nacht lägen die Außentemperaturen zu diesen Zeiten bisweilen bei 14 Grad Celsius. Keine Bedingungen für einen Schwimmunterricht mit Kindern. Hütter wünscht sich deshalb, dass die Halle in der Übergangszeit am Vormittag öffnet, am Nachmittag könnte dann das Freibad übernehmen. Mit einer solchen Staffelung wäre der Unterricht wesentlich effektiver abzusichern. Und: Vor Jahren gab es ein solches Modell in Salzwedel bereits, sagt sie.

Die Chancen auf eine Umsetzung der Idee stehen schlecht. „Solche Überlegungen gibt es bei uns nicht“, sagte Hauptamtsleiter Matthias Holz gestern auf Nachfrage. Denn auch bei einem Halbtagsbetrieb von Hallen- und Freibad seien de facto Betriebskosten für zwei Einrichtungen zu zahlen. Hinzu komme ein hoher logistischer Aufwand.

Den Grundschülern der Salzwedeler Jenny-Marx-Grundschule gestern im Hallenbad waren solche Überlegungen egal. Sie genossen einfach das Planschen und im warmen Wasser.