Von der Stadt aufs Land

Vissum l Der Berliner Christian Laase ist Vorhabenträger des Ökologischen Seminarhofs Vissum. Er hat internationale Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik studiert, zwei Unternehmen gegründet, sich dann dem Bierbrauen gewidmet und mit der Firma weltfrieden Haus &Hof einen Neuanfang gestartet. Für die Volksstimme sprach Helga Räßler mit ihm über neue Herausforderung, naturnahes und nachhaltiges Leben und Arbeiten.

Warum haben Sie der IT-Branche den Rücken gekehrt?

Christian Laase: Ich wollte etwas Neues machen. Die digitale Wertschöpfung ist etwas ganz anderes, als etwas haptisch zu erfassen, zu leben, etwas zu riechen, zu schmecken und real zu erschaffen.

Wieso hat Sie es als gebürtigen Berliner, der in Oestrich-Winkel, in Thailand und Indien studierte, Firmen in Berlin gründete und leitete, in die Altmark gezogen?

Es war mein Wunsch, Leben und Arbeiten unter einen Hut zu bringen, unter einem Dach, an einem Ort zu integrieren. Und von der Stadt aufs Land zu ziehen. Die Idee war und ist, diesen Seminarhof für Managerpersonal zu entwickeln. Und das inmitten der Natur, mit ihr im Einklang.

Und wie sind Sie auf Vissum gekommen?

Ich habe 18 Monate nach einem geeigneten Grundstück gesucht. Und als ich in Vissum den Hof von Peter Tiedemann betrat, wusste ich sofort: Das ist es, hier will ich leben. Ich wurde auch herzlich aufgenommen.

Es ist ein denkmalsgeschütztes Ensemble, hohe Auflagen in Sachen Naturschutz sind auch zu beachten, viele Verwaltungshürden zu nehmen: Das hat Sie nicht abgeschreckt?

Nein! Ich will ja selbst naturnah und nachhaltig bauen und wirtschaften. Wir verwenden entsprechende Baustoffe, setzen umweltfreundliche Energie ein, um Beispiele zu nennen. Zum Teil wollen wir Selbstversorger sein. Ich hatte Unterstützung in der Stadt und beim Kreis. Was sein muss, muss sein, bis es am Ende gut ist.

Wer soll den Hof einmal besuchen?

Zum einen Seminarteilnehmer von Managercoachings, aber auch im Gesundheits- und Wellnessbereich.