Kurklinik Ab Mitte Juni wieder Kuren am Arendsee
Voraussichtlich Mitte Juni sollen wieder Patienten in die Mutter-Kind-Kurklinik Arendsee einziehen. Darauf bereitet sich das Team vor.
Arendsee l Noch herrscht Ruhe in und vor der Mutter-Kind-Kurklinik des DRK an der Lüchower Straße in Arendsee. Die einzige Einrichtung ihrer Art im ganzen Land hatte im März wegen der Corona-Pandemie dichtmachen müssen. Die Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt.
Doch die Zeiten des Stillstands scheinen sich dem Ende zu nähern. „Die DRK-Kurklinik in Arendsee wird voraussichtlich Mitte Juni unter Beachtung eines spezifischen Hygienekonzepts wieder öffnen“, informierte Pressesprecherin Annemarie Söder vom DRK-Landesverband. Ein genaues Datum könne sie noch nicht nennen.
Das Hygienekonzept baue auf den Vorgaben des Landes Sachsen-Anhalt, dem sogenannten „Sachsen-Anhalt-Plan“, auf. „Die Einhaltung der Mindestabstände – insbesondere auch im Speisesaal und im Schwimmbadbereich – ist nur eines der zahlreichen Beispiele“, erklärte sie.
Mehr als zehn Kurdurchgänge mussten ausfallen, seit das Haus im April schließen musste. Deshalb bietet die Kurklinik zum Jahresende zusätzliche Kurtermine an. Einer der insgesamt vier Kur-Durchgänge ist eine Vater-Kind-Kur.
„Es werden also auch über Weihnachten und Silvester Kurgäste in Arendsee sein“, erklärt Klinikleiterin Marion Danner. Das sei allerdings kein Novum. „Vor etlichen Jahren hatten wir zur Weihnachtszeit Senioren-Kuren angeboten“, erinnert sich die Klinikleiterin. Sie sei froh, dass nun eine Wiederaufnahme des Betriebs bevorstehe.
Die Kurklinik fällt unter den Covid-19-Rettungsschirm der Bundesregierung. Der Präsident des DRK-Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Roland Halang, hatte sich dazu bereits wie folgt geäußert: „Wir freuen uns sehr, dass der Covid-19-Rettungsschirm nun auch auf Eltern-Kind-Kureinrichtungen ausgeweitet wurde. Unsere Kurklinik in Arendsee kann durch diese Unterstützung ihre Angebote für Familien aus ganz Deutschland aufrechterhalten“, meinte er. Er gehe davon aus, dass der ohnehin hohe Bedarf an Mutter-/Vater-Kind-Kuren nach der Corona-Pandemie noch steigen werde, und dann sei das Personal arbeitsfähig.
Für die Mitarbeiter in Kurzarbeit heiße die Lage nicht: „Auf Kurzarbeit null“. Einige Mitarbeiter arbeiteten stundenweise und stünden zum Beispiel für Anfragen der Kurgäste telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung, erläuterte Marion Danner.
Dafür gebe es extra Sprechzeiten , die auf der Homepage angegeben seien. „Uns erreichen zahlreiche Anfragen von Kurgästen, deren Kurtermin ausfallen musste. Wir spüren, wie groß der Bedarf durch die coronabedingte Schließung ist“, sagt Danner.
Die Kurklinik ist während der Sprechzeiten telefonisch unter 039384/949 45 oder per E-Mail an info@drk-klinik-arendsee.de erreichbar. Sprechzeiten sind Dienstag von 9 bis 11 Uhr, Donnerstag von 14 bis 16 Uhr sowie Freitag von 9 bis 11 Uhr.
Seit 1996 ist die Klinik in Betrieb. Es werden Therapien für Mütter/Väter und ihre Kinder mit dem Aufmerksamkeits-Defizit/Hyperaktivitäts-Syndrom, bei Übergewicht, für Angehörige Suchtkranker, für Medienkompetenz und für körperlich Behinderte angeboten. Neu im Angebot ist eine tiergestützte Therapie mit dem Assistenzhund Ordrie, einer Golden-Retriever-Hündin.
2019 kurten mehr als insgesamt 110 Mütter und mehr als 50 Väter mit ihren Kindern in 46 Durchgängen am Arendsee. 80 Mitarbeiter waren für sie im Einsatz.