Fotograf Heinrich Herbrügger eröffnete Ausstellung mit Bildern von einem gemeinsamen Projekt mit Jeetzeschülern Alte Epochen auf Fotos zum Leben erweckt
Salzwedel. Ein Mönch versunken im Gebet. Die Kapuze ins Gesicht gezogen. Es ist ein bewegendes Bild, das die Besucher der Ausstellung in der Galerie Art-Ort begrüßt. Und es ist der Beginn einer Zeitreise. Denn Fotograf Heinrich Herbrügger hat mit Schülern der Jeetze-schule Szenen unterschiedlicher Epochen nachgestellt. Sie schlüpften für die Bilder in historische Kostüme, von ihnen selbst gemacht. Sie sind seine Hauptdarsteller. Die Hansestadt bot ihnen die Kulisse. Der Mönch betet in der Mönchskirche. Im Burggarten treffen sich Ritter und Burgfräulein und vor Plattenbauten an der Arendseer Straße lassen die Schüler vor einem Trabant die 1980er Jahre neu aufleben.
"Ich beneide Sie, dass Sie als Schüler diese Erfahrung machen durften", sagte Dietrich von Gruben zu Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch. Er hat sich als Projektträger um die Formalitäten beim Altmarkkreis gekümmert. Das Projekt wurde über "Stärken vor Ort" gefördert. "Das war praktischer Geschichtsunterricht. Sie haben die Epochen ein Stück gelebt", sagte er. Heinrich Herbrügger zog mit einem strahlenden Lächeln sein Fazit: "Ich würde das jederzeit wieder machen." Nach zwei Führungen mit Stadt-Mitarbeiterin Ines Kahrens hätten die Schüler mit ihm die Ideen für die Bilder entwickelt.
Doch bei allem Lob für ihre Arbeit, beim anschließenden Foto wollten die Schüler auf eine auf keinen Fall verzichten: Anke Dübler. Sie hatte ihnen beim Schneidern der Kostüme geholfen. "Und das Nähen und Schminken hat am meisten Spaß gemacht", sagte Schülerin Wiebke Lola Drenckhan.
Extra für den Abend hatten sich Mandy Aedtner und Luise Hofmann noch einmal als Statuen verkleidet. Starr verharrten sie eineinhalb Stunden auf einem Podest. Dafür erhielten sie großen Applaus, wie ihr Mitschüler Daniel Hahn für seinen Gesang am Piano.
Gäste können die Bilder bis Ende November im "Art-Ort", Vor dem Neuperver Tor 2, montags bis donnerstags von 10 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr sowie freitags von 10 bis 13 Uhr bestaunen. Zum Dionysiusmarkt öffnet die Galerie von 13 bis 17 Uhr am Sonnabend und Sonntag.
