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B190 gesperrt Umleitung über Niedersachsen

Eine der wichtigsten Verkehrsadern in der Altmark, die B190, ist fast einen Monat dicht. Pendler und Lkw müssen Umwege in Kauf nehmen.

25.05.2018, 09:27

Pretzier l Viele Fragen konnte Michael Fuhrmann am Mittwochabend im Dorfgemeinschaftshaus Pretzier bereits beantworten. Einige Antworten zu den geplanten Bauarbeiten an der B?190 in der Ortsdurchfahrt musste der Fachgruppenleiter der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) den mehr als 70 anwesenden Anwohnern aber noch schuldig bleiben. Wichtigster Punkt: Vom 4. bis mindestens 27. Juni ist die Ortsdurchfahrt voll für den Verkehr gesperrt.
Eine Aussage des Baufachmanns sorgte bei den Pretzierern, die nicht direkt an der Bundesstraße wohnen oder dort ihr Gewerbe haben, für Aufatmen. Die Nord-Süd-Verbindung (Dorfstraße) bleibt für den Verkehr lange frei. Die Anwohner kommen also in Richtung Riebau oder Stappenbeck aus dem Ort. Erst im letzten Bauabschnitt muss natürlich auch der Kreuzungsbereich saniert werden.
Für die Anwohner der Bundesstraße gilt jedoch die Maßgabe, sich während der Arbeiten mit der Baufirma abzustimmen, ob und wie sie an ihre Grundstücke gelangen. Die ausführende Firma steht noch nicht ganz fest. Es läuft noch eine letzte Einspruchsfrist für nicht berücksichtigte Angebote bis heute, 25. Mai.
Für Pendler und den Schwerlastverkehr ist bereits in Salzwedel und bei Arendsee Schluss. Dort sollen Schilder auf die gut einmonatige Vollsperrung hinweisen. Die Umleitung (siehe Karte) führt von Salzwedel aus über die B?71 und die B?248 bis ins niedersächsische Lübbow. Dort geht es rechts ab auf die L?260 und via Landesgrenze über die L?5 bis Schrampe. Von dort geht es zurück auf die B?190. Eine Gesamtstrecke von etwa 32 Kilometern. Zur Menge des umzuleitenden Verkehrs hatte Michael Fuhrmann einige Daten aus dem Jahr 2015 parat. Damals passierten bei einer Zählung in 24 Stunden insgesamt 5792 Fahrzeuge (2010: 4411) die Ortslage. Darunter befanden sich 534 Lkw (2010: 494).
Fuhrmann berichtete zudem, dass das rund einen Kilometer lange Teilstück der B?190 zuletzt 1997 grundhaft saniert wurde. „Die Deckschicht soll normalerweise 10 bis 15 Jahre halten, die darunter liegende Binderschicht etwa 15 bis 20 Jahre“, erklärte der LSBB-Mitarbeiter, warum nun in Pretzier gebaut werden müsse. Absackungen an Schächten sowie schadhafte Rinnen am Straßenrand müssten ebenfalls dringend erneuert werden.
Die neue Asphaltschicht soll zudem eine feinere Körnung haben, sodass es zu einer „Reduzierung der Rollgeräusche“ des durchfahrenden Verkehrs komme. Drei Bauabschnitte sind vorgesehen:
1. Vom Ortseingang Richtung Salzwedel bis zur Kreuzung K?1003 (Dorfstraße).
2. Ab Kreuzung K?1003 (Dorfstraße) bis Bahnübergang.
3. Bahnübergang bis Ortsausgang Richtung Arendsee sowie Restarbeiten an der Kreuzung K?1003 (Dorfstraße).
Da diese nicht dem zeitlichen Ablauf entsprechen müssen und zum Beispiel die aktuelle Deckschicht in einem Abwasch abgefräst werde, sei eine Vollsperrung unumgänglich. Bestehende Arbeitsschutzvorgaben würden einer halbseitigen Baustelle ebenfalls entgegenstehen, so der Fachmann.
Ein Anwohner zeigte sich verärgert, dass im Vorfeld nicht zumindest mit den ansässigen Gewerbebetrieben gesprochen wurde. Fuhrmann zeigte Verständnis, betonte aber, dass kaum eine andere Bauausführung möglich gewesen sei. Er lud alle Anwohner zu den wöchentlichen Baubesprechungen ein. Dort sollen Anliegen auf schnellem Wege besprochen werden können.
Michael Fuhrmann riet allen Anwohnern, ihre Fahrzeuge für die Bauzeit außerhalb zu parken. Salzwedels Bauamtsleiterin Martyna Hartwich betonte, dass zum Beispiel der Parkplatz an der Kreuzung zur Dorfstraße (K?1003) frei bleibe.