1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Ärger am Salzwedeler Warthering

Baugebiet Ärger am Salzwedeler Warthering

Anwohner des Salzwedeler Wartherings sind mit der Erschließung unzufrieden. Der Geschäftsführer der zuständigen Gesellschaft widerspricht.

Von Antje Mewes 20.08.2020, 13:03

Salzwedel l Der Gehweg aus Mineralgemisch und verunkrautet, kein richtiger Abschluss der Fahrbahn zur Grünfläche und keine Beleuchtung, das sind nur einige Mängel, die Peter Nahrstedt für das Baugebiet am Warthering aufzählt. Das betrifft in erster Linie den dritten und letzten erschlossenen Abschnitt in Richtung Warthekreisel. Schmucke Eigenheime sind dort entstanden, nur die Umgebung sei eben alles andere als in Ordnung, findet der Salzwedeler.

Die Grundstücke seien als voll erschlossen verkauft worden und dem werde die Haus- und Wohnungsbaugesellschaft (HWG) als zuständiges Unternehmen nicht gerecht. Hinter einem Entwässerungsgraben führt der Gehweg entlang, der ohne Anschluss endet, und den sich die Natur bereits zurück erobert. Der Graben werde seiner Aufgabe nicht gerecht, berichtet Nahrstedt. Bei Stark-regen stehe das Wasser auf der Fahrbahn und der angrenzenden Grünfläche. „Da hatten sie im alten Rom schon eine bessere Entwässerung“, konstatiert er.

Was ihm aber am meisten am Herzen liegt, sind allerdings die Straßenlampen. Die dunkle Jahreszeit stehe bevor. Die unausgeleuchteten Bereiche seien nicht nur für Passanten gefährlich, sie würden auch Einbrechern beste Bedingungen bieten. Die ersten Häuser seien schon im vergangenen Jahr bezogen worden. Doch geändert habe sich trotz Nachfrage bei der HWG nichts, berichtet der Anwohner im Gespräch mit der Volksstimme.

Dem widerspricht der Geschäftsführer der Gesellschaft Siegfried Strauß. Die Beleuchtung sei in Auftrag gegeben. Die Kabel liegen bereits in der Erde, Lampen würden demnächst aufgestellt. Es sei nicht einfach gewesen, Modelle zu finden, die den vorhandenen ähneln und mit LED-Leuchtkörpern ausgestattet sind. Bei Neubauten komme nur noch diese energiesparende Variante in Frage, erklärt der Geschäftsführer.

Was den Gehweg anbelange, so sei es von vornherein mit der Stadt abgesprochen gewesen, dass er mit Mineralgemisch ausgeführt wird. Eine Pflasterung sei nie geplant gewesen und nicht erforderlich. Weil in dem Wohngebiet nur wenig Autos unterwegs sind, war ursprünglichkein Bürgersteig vorgesehen und „hätte dort auch gar nicht hingemusst“, sagt er. „Nachdem der Weg tip-top abgezogen und glatt war, ist dort mit Minibaggern drauf gefahren worden“, berichtet Strauß. Die Kettenspuren seien genau zu sehen gewesen. Der Graben daneben sei im Übrigen eine Entwässerungsmulde.

Die Grünflächen, die nicht bebaut werden können und der Stadt gehören, seien schon zweimal übergabefähig gestaltet worden, würden aber widerrechtlich dazu genutzt, Baumaterial zu lagern und ständig von schweren Fahrzeugen befahren. Auch sei dort Schutt, Mutterboden und Baumschnitt abgelagert worden. Das hätten die Ansaaten nicht vertragen. Der Zustand sei sehr ärgerlich.

Noch zum Ende des Jahres oder spätestens Anfang 2020 werde das Wohngebiet von der HWG an die Stadt übertragen. Bis dahin werde auf den Flächen noch einmal Rasen angesät. Die Erschließung sei noch nicht abgeschlossen und entsprechend des aktuell gültigen Bebauungsplanes erfolgt. Sie werde ständig mit der Stadt abgestimmt.