Hansische Gesellschaft Salzwedel gibt Einblicke Beim Besuch des Kurfürsten: Erst gebechert und dann gerauft
Die Hansische Gesellschaft Salzwedel gibt es nun seit 20 Jahren. Ihr Ziel: die Geschichte lebendig erlebbar zu machen.

SALZWEDEL. - Mit gemischten Gefühlen dürften die Bürgermeister der Salzwedeler Alt- und Neustadt im Jahr 1471 dem Besuch des Brandenburgischen Kurfürsten Albrecht Achilles in der alten Hansestadt entgegen gesehen haben.
Einerseits war den beiden Städten sehr am Wohlwollen des Herrschers gelegen, und der Besuch des Fürsten war durchaus eine Ehre für die Region. Andererseits war der erfolgreiche Heerführer als herrische, trinkfeste und prachtliebende Frohnatur bekannt. Dass diese Eigenschaften durchaus auch für sein kampferprobtes Gefolge galten, mussten die Salzwedeler damals am eigenen Leib erfahren. Majestät nebst seinem Tross griff mehr als reichlich zu, und es kam so zu mancher Rauferei.
Stilechte Kostüme
An alldem ließ die Hansische Gesellschaft zum Vereinsgeburtstag die Besucher mit einer gelungenen szenischen Darstellung teilhaben. Das mit stilechten Kostümen und Action aufgeführte Stück war der Höhepunkt der zweitägigen Feier und umriss gleichzeitig das Anliegen Vereins.
„Die Hansische Gesellschaft zu Salzwedel ist eine Interessengemeinschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Geschichte so originalgetreu wie möglich wieder aufleben zu lassen“, erläuterte Vereinschef Matthias Gerlach während der Veranstaltung.

In der Vergangenheit hat der Verein unter der Leitung von Bernd Frommhagen bereits mehrfach von sich Reden gemacht. Zu den größten Projekten zählt unter anderem der Hansezug im Jahr 2012. Dabei zogen die Salzwedeler stilecht mit Pferd und Wagen in Kostümen auf überlieferten Wegen zum internationalen Hansetag nach Lüneburg.
Als Dauerprojekt steht zudem der Erhalt und die Restaurierung der Heilig-Geist-Kirche auf der Agenda. Frommhagen, der aktuell als 2. Vorsitzender im Verein tätig ist, sieht seinen Verein auch unter der neuen Leitung in guten Händen. „Das Vereinsfest macht Mut für die Zukunft“, betonte das Gründungsmitglied der Gesellschaft.