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Bildung Hilfe für Erhalt kleiner Schulen gefordert

Der Bildungsausschuss des Altmarkkreises Salzwedel will sich ans Ministerium wenden, um die Zukunft kleinerer Schulen zu sichern.

Von Antje Mewes 26.09.2017, 03:00

Salzwedel l Die Schulentwicklungsplanungsverordnung des Landes muss geändert werden. Das fordern die Mitglieder des Kreis-Bildungsausschusses. Zuvor hatten sie beschlossen, eine Ausnahmegenehmigung für die Förderschule für Lernbehinderte „Rosa Luxemburg“ in Gardelegen beim Land zu beantragen, die mit 72 nicht die geforderte Schülerzahl von 90 erreicht.

Das gilt auch für die Sekundarschule Dähre mit 166 Schülern. Sie gilt als sogenannter Doppelstandort in der Verbandsgemeinde Beetzedorf-Diesdorf und liegt ebenfalls unter der vorgeschriebenen Mindestschülerzahl.

Auch für Dähre beantragt der Kreis jährlich eine Ausnahmegenehmigung. Bisher seien diese auch genehmigt worden, aufgrund der „Wegebeziehungen“ wie Schulamtsleiterin Christel Gießler erklärte. Will heißen, den Schülern ist es nicht zuzumuten, die weiten Schulwege zu absolvieren. Für die Förderschüler, die in Gardelegen beschult werden, hieße das nämlich, zur Pestalozzischule in Salzwedel zu fahren. Die Jungen und Mädchen, die die Dährer Sekundarschule besuchen, müssten bei einem Aus für den Standort in Beetzendorf zur Schule gehen.

Obwohl es bis jetzt immer mit den Genehmigungen geklappt habe, sei das Prozedere mit Unwägbarkeiten verbunden. „Wenn plötzlich anders entschieden wird, stehen wir da“, machte die Schulamtsleiterin deutlich und plädierte für eine Dauerlösung. Denn: „Die Wegebeziehungen ändern sich im Kreis ja nicht“.

Einen anderen Punkt, der für eine Änderung hin zu geringeren Mindestschülerzahlen für die Doppelstandorte spricht, sprach Ausschuss-Mitglied Bernd Pawelski an: „Es geht ja auch um Investitionen in diese Schulen.“ Die seien ohne eine Sicherheit, dass die Schulstandorte erhalten bleiben, mit einem hohen Risiko verbunden, müssten aber getätigt werden, wie aktuell geplant bei der IT-Ausstattung.

Die Ausschussmitglieder waren sich einig, dass die Verwaltung ein Schreiben aufsetzt, in dem eine entsprechende Änderung der Verordnung angeregt wird. Dieser Brief sollte auch den Landtagsabgeordneten aus dem Altmarkkreis zugeschickt werden, regte Ausschuss-Vorsitzende Angelika Scholz an.

Keine Mehrheit fand hingegen ihr Vorschlag, mit einer Resolution des Bildungsausschusses die Landesregierung aufzufordern, den Lehrermangel an den Schulen im Altmarkkreis zu beheben. „Ich finde wir müssen uns positionieren“, sagte sie. Sie wolle klipp und klar wissen, welche Möglichkeiten das Landesschulamt sieht, die Lehrerversorgung sicherzustellen.

Die anderen Ausschussmitglieder befürchteten, dass als Antwort wieder nur auf die ausgeschriebenen Stellen verwiesen wird. „Es kann ja nicht schaden, wenn wir uns trotzdem äußern“, sagte Frank Rossau. Doch die Vorsitzende verzichtete aufgrund der geteilten Meinungen auf einen entsprechenden Beschlussantrag.

Auch der Kreis hatte beim Landesschulamt angefragt, wie es an den Schulen mit der Unterrichtsversorgung aussieht. Eine Antwort liege noch nicht vor, erklärte Christel Gießler. Diese soll nun abgewartet werden.