Blumenstrauß Ein Leben für die Feuerwehr
Der Salzwedler Kevin Koschwitz erhält den Blumenstrauß des Monats Oktober der Volksstimme.
Salzwedel l Man trifft den Nagel auf den Kopf, wenn man Kevin Koschwitz als den „Hans Dampf in allen Gassen“ der Salzwedeler Feuerwehr bezeichnet. Seit mehr als zehn Jahren ist der Salzwedeler Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Salzwedel und hat sich dort zu einem der aktivsten Kameraden entwickelt. „Zwei bis drei Abende die Woche bin ich hier im Gerätehaus anzutreffen. Außerdem haben wir ja auch am Wochenende des Öfteren Veranstaltungen oder Dienste“, erklärt der 20-Jährige der Volksstimme.
Und natürlich sind dabei noch nicht die zahlreichen Einsätze berücksichtigt. Zwischen 180 und 200 Mal wird die Salzwedeler Feuerwehr pro Jahr alarmiert. „Ich schätze, dass ich bei 60 bis 70 Prozent der Einsätze dabei bin“, berichtet Kevin Koschwitz. Um dafür gerüstet zu sein, hat er mittlerweile fast alle technischen Lehrgänge vom Atemschutzgeräteträger bis zur Ausbildung an der Kettensäge oder der technischen Hilfeleistung absolviert. „Nur der ABC-Kurs fehlt mir noch“, sagt der Salzwedeler. Dankbar ist er seinem Arbeitgeber, der es ihm ermöglicht, bei größeren Einsätzen den Arbeitsplatz zu verlassen.
Doch der Einsatzdienst ist nur ein Teil der Arbeit, den Kevin Koschwitz in seiner Freizeit für die Salzwedeler Feuerwehr leistet. Im Herbst des vergangen Jahres hatte ein damaliger Jugendwart mehrere Mitglieder dazu angestiftet, Autos anzuzünden. Mittlerweile rechtskräftig verurteilt, sitzt dieser seine Strafe in der Justizvollzugsanstalt Burg ab. In der kritischen Situation erklärte sich Kevin Koschwitz dazu bereit, die Leitung des Feuerwehrnachwuchses zu übernehmen.
„Wir haben keinen Mitgliederverlust hinnehmen müssen. Die Eltern haben uns viel Vertrauen entgegengebracht.“ 17 Mitglieder zählt die Jugendwehr derzeit. „Es ist eine aufgeweckte Truppe“, zeigt sich Kevin Koschwitz sehr mit seinen Schützlingen zufrieden.
Immer dienstags von 18 bis 20 Uhr trifft sich die Jugendwehr zum Dienst im Gerätehaus. „Es geht nicht nur darum, den Jugendlichen den Umgang mit der Technik beizubringen. Sie sollen vor allem auch ein Verständnis von Kameradschaft entwickeln“, sagt der 20-Jährige, der momentan noch kommissarischer Jugendwart ist. Den entsprechenden Lehrgang wird er in den kommenden Wochen absolvieren – natürlich in seiner Freizeit.
Nebenbei kümmert sich Kevin Koschwitz zudem seit mehreren Jahren um das Facebook-Profil der Salzwedeler Feuerwehr sowie um das der Stadtjugendwehr. Und wenn dem Salzwedeler neben der Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker und der Feuerwehrarbeit noch Zeit bleibt, fotografiert er für sein Leben gern.
