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Böllerverbot Gefährdungslage prüfen

Kreis-Ordnungsamtsleiter Hans Thiele regt einen Austausch zum Thema Böllerverbot in den Kommunen des Altmarkkreises Salzwedel an.

Von Alexander Rekow 07.01.2020, 14:00

Salzwedel l Nach dem verheerenden Brand im Zentrum der Baumkuchenstadt, wobei ein altes Fachwerkhaus samt Antiquitäten-Geschäft zerstört wurde – sowie weiteren Feuern und Zerstörungen in der Silvesternacht – wird die Debatte um ein mögliches Böllerverbot lauter. Die Salzwedeler Fraktionen von SPD und Linken haben bereits entsprechende Anträge dazu formuliert.

Salzwedels Bürgermeisterin Sabine Blümel rät, die Ermittlungen der Kriminalpolizei abzuwarten. Das empfiehlt auch Dezernent und Kreis-Ordnungsamtsleiter Hans Thiele. Handlungsbedarf sieht er aber trotzdem. „Zuständig für die Gefährdungslagen sind die jeweiligen Städte“, erklärt er. Und dass ein Haus an Silvester brenne, sei nichts neues. Dies könne passieren. Aber: Gerade die enge Bebauung in Altstädten, wie die von Salzwedel, erleichtere ein Übergreifen der Flammen und berge somit besondere Risiken, die es in den Dörfern mit den größeren Abständen zwischen den Höfen so nicht gebe.

„In der Holzmarktstraße hatten wir Glück, dass die Feuerwehren so schnell und adäquat agiert haben“, stellt der Kreis-Ordnungsamtsleiter klar.„Ich kann nur empfehlen, die Gefährdungslage nochmals zu überprüfen, um mit dem möglichen Ergebnis in einigen Bereichen des Stadtzentrums das Abschießen von Feuerwerkskörpern zu untersagen“, rät Hans Thiele. Und das sei nur eine Option. Eine weitere Möglichkeit sieht der Dezernat darin, die Feuerwehr an den Stellen in den Städten zu positionieren, wo am meisten geböllert wird. „Aber in einzelnen Straßenzügen ist das schwer möglich.“ Wie auch in der betroffenen Holzmarktstraße der Jeetzestadt.

„Ich empfehle, das in Ruhe zu überdenken, wie in Zukunft damit umgegangen wird“, rät Hans Thiele abschließend gegenüber der Volksstimme und regt einen Austausch zum Thema in den Kommunen an.

Unterdessen werden die Rufe nach einem Böllerverbot oder anderer Handhabe auch in den sozialen Medien immer lauter. Auf den Facebook-Seiten von Volksstimme-Altmark und Volksstimme.de will beispielsweise Frank Olvermann zu der Thematik wissen: „Warum kann man nicht, wie bei Osterfeuern, Plätze ausweisen, auf denen und NUR dort Pyrotechnik gefahrlos gezündet werden darf?“

Uta Fischer stellt klar: „Ein Verbot von Silvesterböllern gibt es in anderen Fachwerkstädten schon lange.“ „Das wird verboten und fertig! In Hannover und Hildesheim ist es so! Man muss nur Arsch in der Hose haben“, schreibt Melanie Ta. Monika Bartsch plädiert für ein „Verbot in den Innenstädten mit historischer Bausubstanz“.

Marika Offelnotto versteht nicht, „was die Leute davon haben, den ganzen Silvesterabend auf der Straße zu stehen und zu böllern.“