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CO2-Verpressung Ohne Nutzung wieder abgebaut

GdF Suez hat die Tanks der Anlage für unterirdische CO2-Verpressung bei Maxdorf abgebaut.

Von Uta Elste 05.12.2015, 00:01

Maxdorf l Für Baukoordinator Wolf-Peter Wruck zählte der Freitagvormittag nicht zu den angenehmsten, nicht nur wegen der trüben und nasskalten Witterung. Ab 2008 hatte er den Bau der Verpressunganlage zwischen Mahlsdorf und Maxdorf begleitet. Im Januar 2009 war der Bau abgeschlossen. Gestern wurden die beiden 62 Tonnen schweren Tanks wieder demontiert und auf Schwerlaster verladen - ohne, dass die Anlage überhaupt in Betrieb gegangen war.

Eine Baugenehmigung habe das Unternehmen seinerzeit erhalten, daher sei die Anlage auch errichtet worden, rekapituliert Hanna Jansky von GDF Suez. Doch eine Genehmigung für die Inbetriebnahme habe es nie gegeben.

Bei Maxdorf sollte Kohlendioxid, dass in einer Pilotanlage am Kraftwerk Schwarze Pumpe abgeschieden und per Lkw in die Altmark gebracht werden sollte, in die Erdgaslagerstätte verpresst werden. GDF Suez erhoffte sich dadurch Erkenntnisse, ob auf diese Art und Weise die Erdgasförderung gesteigert werden kann. „Die Anlage war komplett betriebsfähig“, so Wolf-Peter Wruck.

Das Vorhaben stieß in der Region jedoch auf Widerstand, die Bürgerinitiative „Kein CO2-Endlager Altmark“, jetzt BI „Saubere Umwelt und Energie Altmark“ gründete sich, die Kreistage Salzwedel und Stendal verabschiedeten Resolutionen gegen die Verpressung. Ein Gesetz, das die unterirdische Speicherung regelt, wurde auch nicht beschlossen.

So blieben die Tanks, die jeweils mehr als 8000 Kubikmeter Gas aufnehmen können, in Maxdorf leer. Seitens des Unternehmens sei lediglich regelmäßig auf potenzielle Vandalismusschäden kontrolliert worden. Wie viel Geld GDF Suez in die Anlage investiert hat, wollte Hanna Jansky nicht konkret sagen. Mehrere Millionen Euro seien es allerdings schon gewesen.

Derzeit fördert das Unternehmen in der Altmark an 120 Stellen Erdgas, die Fördermenge liege bei mehr als 400 Millionen Kubikmetern pro Jahr. Man suche weiter nach Konzepten, um die Fördermenge auf dem aktuellen Niveau zu halten, so Hanna Jansky weiter. Der Einsatz der Fracking-Technologie, bei der ein Wasser-Sand-Chemikalien-Gemisch unter hohem Druck eingebracht wird, sei momentan nicht in der Planung.

In Maxdorf sind in den nächsten Monaten etwa 30 Mitarbeiter mit dem Rückbau der Anlage beschäftigt. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten fortgesetzt und dann im Februar wieder aufgenommen werden. Ziel sei, dass die Anlage Mitte des kommenden Jahres komplett zurückgebaut und das Areal rekultiviert sei, erläuterte Hanna Jansky.

Zwei mächtige Kräne hievten Freitagvormittag die stählernen, 32 Meter langen Tanks aus ihrer ursprünglichen Verankerung in jeweils weniger als zehn Minuten auf zwei Spezialfahrzeuge, wo sie nahezu lautlos aufsetzten.

Sie sollen künftig auf dem Betriebshof von GDF Suez im niedersächischen Schönewörde eingesetzt werden und dort Erdgas aufnehmen, das bei der Erdölförderung anfällt und später in einem Blockheizkraftwerk verstromt wird, informierte Hanna Jansky. Der Transport beginnt am Sonnabend um 8 Uhr ab Maxdorf über die B 71 bis zum Fuchsbergkreisverkehr und weiter in Richtung Diesdorf.

Bis 15 Uhr soll die etwa 60 Kilometer lange Strecke geschafft sein. Die meiste Zeit werde wohl für den Abschnitt zwischen Dähre und Diesdorf benötigt werden, schätzt Wolf-Peter Wruck ein. Ein Voraustrupp müsse dort von den Bäumen schneiden, was dem Schwertransport im Weg ist. Zudem seien auf der Strecke enge Kurven, wie in den Ortslagen Mahlsdorf und Dähre sowie zwischen Wallstawe und Wistedt zu bewältigen.