1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Altmarkkreis fast in der roten Zone

Corona Altmarkkreis fast in der roten Zone

Seit Freitag wurden im Altmarkkreises 17 neue Corona-Fälle registriert. Darunter eine Schülerin des Jahngymnasiums.

Von Antje Mewes 03.11.2020, 01:00

Salzwedel l Noch vor knapp zwei Wochen schien das Coronavirus einen Bogen um die Altmark zu machen. Salzwedel und Stendal gehörten deutschlandweit zu den drei Landkreisen mit den wenigsten Neuinfektionen, tageweise gab es gar keine. Das ist vorbei. Inzwischen weist das Robert-Koch-Institut (RKI) für die Region die vierte von sechs Warnstufen aus, das bedeutet 25 bis 50 Fälle je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Im Altmarkkreis sind es aktuell 39,68. Aufgrund dieses gestiegenen Sieben-Tage-Inzidenzwertes hat Landrat Michael Ziche am Sonntag den Stab für außergewöhnliche Ereignisse einberufen, teilt das Presseteam des Altmarkkreises mit.

Von Sonntag zu Montag sind sieben neue Fälle hinzugekommen, am Wochenende waren es zehn. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Kontaktpersonen, die vom Gesundheitsamt ermittelt und getestet wurden, und um Westaltmärker, bei denen ein Test aufgrund von Krankheitssymptomen erfolgte, informiert Kreissprecherin Birgit Eurich. Damit sind aktuell 44 Patienten im Landkreis aktiv infiziert.

Der Landrat kündigte an, die seit Montag geltenden Kontaktbeschränkungen verstärkt zu kontrollieren. Sollte sich die Lage mit steigenden Infektionszahlen verschärfen, würden weitere regionale Maßnahmen wie eine erweiterte Maskenpflicht unumgänglich sein. „Der Altmarkkreis ist mit Blick auf die steigenden Neuinfektionen kein weißer Fleck mehr. Ich fordere wirklich jeden auf, seine Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren“, betont der Landrat in einer Mitteilung. Gemeinsam mit der Polizei und den Ordnungsbehörden der Kommunen wolle der Kreis die Einhaltung der aktuellen Eindämmungsverordnung überwachen.

Schüler der zwölften Klassenstufe des Salzwedeler Jahngymnasiums und ihre Lehrer haben sich Montag auf das Virus testen lassen, nachdem sich eine Mitschülerin infiziert hatte. Mit den Ergebnissen wird am heutigen Dienstag oder am Mittwoch gerechnet. Die insgesamt 55 Personen sind für 14 Tage unter Quarantäne gestellt.

Schulleitung und Lehrer haben sich auf diese Situation vorbereitet. Am Montag wurde der Online-Unterricht für den Abschlussjahrgang noch einmal getestet und soll nun reibungslos funktionieren, wie Schulleiter Ralf Hoppstock auf Anfrage der Volksstimme erklärt. Über die vom Land Sachsen-Anhalt initiierte Lernplattform Moodle und weitere derartige Angebote können Lehrer und Schüler kommunizieren. Bis vergangenen Freitag seien diese technischen Möglichkeiten eingerichtet worden und nun soweit fortgeschritten, dass Lehrkräfte und Schüler mit diesen Medien arbeiten können. Es würden Aufgaben gestellt, die Ergebnisse an die jeweiligen Lehrer zurückgesandt und gegebenenfalls korrigiert.

Erstmals soll auch die Gesamtkonferenz der Schule online ablaufen, erklärt der Schulleiter. Momentan laufe die Probephase und am Donnerstag soll es dann erstmals in der Geschichte des Gymnasiums eine überwiegend virtuelle Konferenz geben.

Wer aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage ist, sich online zu beteiligen, kann auch persönlich in die Schule kommen, räumt Hoppstock ein. „Es geht darum, wichtige Weichen zu stellen“, betont er. Unter anderem soll die Einbindung moderner Medien in Unterricht und Schulalltag ein Thema sein.

Dass die Zwölftklässler, die eine sogenannte Kohorte bilden, für einige Zeit dem Unterricht fernbleiben müssen, sei unvermeidlich, aber mit Blick auf den Alternativunterricht per Internet gut händelbar.

Die Kreis-Volkshochschule und die Musikschule haben weiterhin geöffnet, teilt das Presseteam des Kreises mit. Der Unterricht an der Kreismusikschule erfolgt weiterhin nach dem Hygienekonzept. Konzerte und Veranstaltungen finden nicht statt. Die Kurse der Volkshochschule werden nur für prüfungsrelevante Angebote weitergeführt.

Das Bürgertelefon in der Kreisverwaltung ist ab sofort wieder besetzt. Die Hotline: 03901/84  07  90 ist von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und am Freitag von 8 bis 13 Uhr zu erreichen.