Pandemie Corona: Mehr Kinder im Altmarkkreis Salzwedel betroffen

Salzwedel
Anders als bei der ersten und zweiten CoronaWelle infizieren sich mehr Kinder und Jugendliche mit dem Virus. Das schätzt Kathrin Rösel, zuständige Dezernentin beim Altmarkkreis, ein. Aktuell sind 173 Kinder und 26 Erzieher in Quarantäne. In zehn Kindertagesstätten und vier Horten hat es laborbestätigte Fälle gegeben. Außerdem in 14 Schulen, nannte sie konkrete Zahlen. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert bei Kindern übersteigt den älterer Altersgruppen. Vom Kreis waren keine Zahlen dazu zu bekommen. „Der Landkreis erfasst nur die Gesamtzahl der Infizierten “, erklärte Kreissprecherin Birgit Eurich auf Nachfrage. Auf einer vom ZDF veröffentlichten deutschlandweiten Karte wird die Inzidenz der 5- bis 14-Jährigen im Altmarkkreis mit Stand vom 16. April mit 242 angegeben. Der Sender beruft sich dabei auf Daten des Robert-Koch-Institutes.
„Wir haben eine dynamische Entwicklung in den Einrichtungen“, erklärte Rösel im Jugendhilfeausschuss. Besonders besorgniserregend sei, das dabei häufig Virus-Mutanten nachgewiesen wurden. In solchen Fällen wird strengeres Regime angewendet. So gilt für die infizierten Kinder, Jugendlichen sowie infiziertes Personal und deren Kontaktpersonen eine 14-tägige häusliche Quarantäne. Zudem würden mehr PCR-Tests vorgenommen als bei positiven Fällen der ursprünglichen Virus-Variante. Deshalb gebe es eine starke Auslastung der Testzentren.
Ein Ende sei nicht abzusehen. Die Hoffnung, dass ähnlich wie nach Weihnachten das „Osterhoch“ in den Wochen nach den Feiertagen sinke, habe sich nicht erfüllt. Im Gegenteil: „Wir müssen mit Sorge wahrnehmen, dass die Intensivbetten belegt sind und immer mehr Jüngere schwer erkranken“, betonte sie.
Teststäbchen ungefährlich
Sie empfiehlt, auch in Kindertagesstätten, so weit es möglich ist, Kohorten zu bilden. Rösel: „Dann müssen wir nicht immer gleich die ganze Einrichtung schließen.“
Das Testmaterial für Kitas und Schulen werde von den jeweils zuständigen Ministerien zur Verfügung gestellt, beantwortete die Dezernentin eine Frage des Ausschuss-Vorsitzenden Matthias Lübke. Dahingehend habe es Verunsicherungen unter Eltern gegeben. Vor allem zur Unbedenklichkeit. Die Teststäbchen seien schadstofffrei und nicht mit Giftstoffen kontaminiert. „Da haben wir uns rückversichert“,so Rösel. Der Kreis habe ein Gutachten dazu eingeholt. Jugendamtsleiterin Anke Siebentaler hatte nähere Informationen: „Die Stäbchen werden kurz mit Desinfektionsmittel bedampft, es ist aber danach nicht mehr nachweisbar.“ Für Irritationen dahingehend könnten die Tütchen sorgen, die zu den Testpäckchen gehören. Darin sei ein Desinfektionsmittel, in dem das Testmaterial aufbewahrt werden soll, wenn ein positives Ergebnis auftritt.