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Corona Wenn die Maske unter die Haut geht

Langes Tragen des Mund-Nasen-Schutzes kann zu Hautirritationen oder gar Ekzemen führen. Salzwedeler Fachleute geben Auskunft.

Von Antje Mewes 22.12.2020, 11:14

Salzwedel l Gerötete Haut, Juckreiz, lästige Pickel: Wer den ganzen Tag eine Maske tragen muss, kennt diese Probleme. Sie werden Maskendermatitis oder Maskenekzem genannt. Diese unangenehmen Nebenerscheinungen des Mund-Nasen-Schutzes seien Thema eines Fachärztetages gewesen, erzählt Hautarzt Tobias Seiling. In seiner Praxis in Salzwedel hat er zunehmend Patienten, die deswegen zu ihm kommen. Er verordnet dann eine spezielle Creme. Am besten sei mit einer guten beruhigenden Pflege vorzubeugen, damit die Haut nicht austrocknet. Wenn sich das Ekzem ausprägt, über einen längeren Zeitraum nicht heilt und nässt sollte medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Dann muss ein Arzt entscheiden, wie damit umgegangen wird und ob eventuell Medikamente nötig sind. Das Ekzem entstehe aufgrund eines feucht-warmen Milieus, das sich beim Schwitzen unter Maske bildet, erklärt der Salzwedeler Facharzt.

Das hat auch Kosmetikerin Corina Krüger beobachtet. Bakterien fänden dort einen Nährboden und die Dermatitis bildet sich aus. Pusteln, die jucken, wenn sie aufgekratzt werden, bilden sich neu. „Ein Teufelskreis“, sagt die Fachfrau. Häufig sei die Region um den Mund herum betroffen. Sie empfiehlt dagegen Aloevera oder Propolis, der sogenannte Bienenharz. Beides sei entzündungshemmend und desinfizierend. „Mein Tipps ist, zunächst die Haut täglich mit einem Produkt ohne Alkohol zu reinigen“, sagt sie. Alkohol trockne die Haut zu sehr aus. Das gilt auch, wenn ein Peeling genutzt wird. Dabei sollte ein Enzympeeling genommen werden, das die Haut in ihrer natürlichen Funktion unterstütze.

Dann sollte die Pflege mit Aloevera erfolgen. Der Wirkstoff aus der Pflanze wirke beruhigend und abschwellend. „Wichtig ist auch, die Masken regelmäßig zu wechseln“, sagt sie. Das sei nicht nur wegen der Hygiene geboten, sondern, weil die Materialien fusseln oder sich zersetzen und dann reiben.

Falls möglich, könne bei Hautproblemen auf ein Visier als Schutz zurückgegriffen werden. Das liege nicht so eng an, der Abstand könne helfen, dass sich Rötungen und Schwellungen zurückbilden oder gar nicht erst entstehen.

Um die Haut gesund zu erhalten, sollte das Immunsystem gestärkt werden. Das gelinge mit Vitaminen und Nährstoffen, die günstigstenfalls über die Nahrung aufgenommen werden. Wenn das nicht gelinge und ein Mangel auftrete, könne auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden, empfiehlt Corina Krüger.