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Coronavirus Mediziner im Altmarkkreis gewappnet

Das Coronavirus hat Deutschland erreicht. Auch im Altmarkkreis Salzwedel bereiten sich Mediziner auf infizierte Patienten vor.

Von Antje Mewes 30.01.2020, 01:00

Salzwedel l Das Lungenprobleme verursachende Coronavirus breitet sich aktuell weltweit aus. Im Altmarkkreis haben sich die Ärzte des Gesundheitsamtes mit der Krankenhaushygienikerin Dr. Ines Mewes, die für das Altmark-Klinikum zuständig ist, über die Verfahrenswege für den Ernstfall abgestimmt. Sie seien dahingehend in Kontakt. Besprochen wurden die Abläufe bei einem begründeten Verdacht und bei einer diagnostizierten Erkrankung, erklärt Amtsärztin Dr. Cornelia Schmidt auf Anfrage der Volksstimme. Die Mitarbeiter der Notaufnahmen in den Krankenhäusern Gardelegen und Salzwedel sind bereits in die Problematik eingewiesen worden.

„Ein Coronapatient würde bei uns im Altmark-Klinikum aufgenommen, untersucht, isoliert und entsprechend der Symptome behandelt“, beschreibt sie die ersten Schritte. Sollte sich der Verdacht auf Coronaviren erhärten und der klinische Zustand es erfordern, würde der Betroffene in eine Infektionsspezialklinik verlegt, beispielsweise nach Berlin oder Hamburg. Das Gesundheitsamt erhält sofort eine Meldung. Dann geht es darum, den Ansteckungsweg zu definieren, Kontaktpersonen zu finden und zu beraten. „Das Altmark-Klinikum ist für eine derartige Aufnahme gerüstet“, schätzt Dr. Schmidt ein.

In der Westaltmark sollte sich die Bevölkerung keine Sorgen machen, beruhigt sie. „Wichtig ist, falls Chinareisende hier eintreffen und man Kontakt hatte, sich bei Atem- und Lungenproblemen sofort ärztlich vorzustellen, damit ein Abstrich gemacht werden kann“, betont die Medizinerin. Das gelte natürlich insbesondere für alle, die aktuell aus China in den Altmarkkreis zurückkehren oder einreisen. Dr. Schmidt: „Die allgemeine Infektionsgefahr ist hier im ländlichen Raum aber insgesamt eher gering.“

Um sich selbst zu schützen, sollten allgemeine Hygieneregeln beachtet werden. Wer sicher gehen will, sollte Menschenansammlungen meiden, „alles so, wie wir es in der Grippesaison empfehlen“, sagt sie.

Die bisherigen Todesfälle in China seien bei Patienten mit mehr oder weniger schweren Vorerkrankungen aufgetreten. Eine Coronainfektion bedeute nicht gleich, das die Erkrankten in Lebensgefahr schweben oder sterben. Die Amtsärztin warnt vor Panik: nicht jede Erkältung oder Erkrankung der Luftwege spreche für das Coronavirus. Nicht zu vergessen sei dabei die derzeitige Grippewelle. In der vergangenen Woche erhielt das Gesundheitsamt fünf Meldungen für Influenza A und B, informiert Dr. Schmidt. Die Gefahr sich mit Grippeviren anzustecken, sei ungleich höher.