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Restaurantinhaber fühlt sich von Verwaltung schikaniert "Da Gaetano" macht ab Mai zu

Von Philip Najdzion 20.03.2012, 03:13

Salzwedel l Gaetano Caliva, Inhaber des "Da Gaetano", hat sein Gewerbe abgemeldet. Mit dem beliebten Restaurant an der Holzmarktstraße ist wohl ab 1. Mai Schluss. "Ich möchte nicht mehr", sagte er gestern. Er fühle sich gemobbt und schikaniert. Mitauslöser war wohl ein Knöllchen, das sein Lieferant vorige Woche bekommen hat.

Die Parkplatzsituation vor seinem Restaurant ist schlecht. Gaetano Caliva parkt regelmäßig im Parkverbot vor der Tür, halb auf dem Gehweg, und regelmäßig hängt ein rosa Knöllchen am Scheibenwischer. Die Lage mit den Knöllchen habe sich aber seit einem Jahr verschärft, sagt seine Frau Kerstin Caliva.

Sie hatten Anfang 2011 eine Sonderparkgenehmigung beantragt. Erst nach zehn Wochen sei die Antwort gekommen, kritisierte Kerstin Caliva. Die Stadt sagte ab. Die Begründung sei gewesen: "Weil die Mosaikplatten dann kaputtgehen", gibt Kerstin Caliva wieder. Das Problem: Es gibt keine extra Parkplätze für einzelne Personen. Ausnahmen gibt es nur für behinderte Menschen.

Der Alternativvorschlag der Verwaltung: "Wir haben ihn darauf hingewiesen, dass es in unmittelbarer Nähe private Anbieter von Parkplätzen gibt", sagte Stadtsprecher Olaf Meining. Konkret habe die Verwaltung einen Anbieter in der Jenny-Marx-Straße genannt. Ansonsten habe es keine Vorschläge der Stadt gegeben.

"Das tut uns nicht mehr gut, was hier läuft"

Kerstin Caliva

"Wir finden das bedauerlich, dass er geht", sagte Meining. Zum 30. April habe Gaetano Caliva nun sein Gewerbe abgemeldet, nachdem er bereits vorige Woche die Abmeldung zum 30. März abgegeben hatte. Die Beschwerde über die Stadt will Meining nicht als Auslöser gelten lassen: "Wir vermuten, dass betriebswirtschaftliche oder kaufmännische Entscheidungen dahinter stehen." Zwischen Stadt und Gaetano Caliva gebe es bis auf die Parkverstöße keine Probleme, sagte Meining.

Zur Situation mit dem Lieferanten und den Knöllchen sagte der Stadtsprecher: Das Parken auf dem Gehweg sei nun einmal nicht erlaubt. "Wenn er auf der Fahrbahn hält und erkennbar ist, dass gerade be- oder entladen wird, gibt es keine Probleme. Genau wie bei anderen auch", sagte Meining. Da könne es auch mal etwas länger dauern. Vorwürfe, die Ordnungsamtsmitarbeiterinnen würden gezielt lauern, weist Olaf Meining zurück: "Die Damen machen nur ihren Job. Frau Schramm (die Redaktion: Leiterin des städtischen Ordnungsamtes) hat gesagt: Sie legt ihre Hand dafür ins Feuer."

Das sehen Calivas anders. Kerstin Caliva spricht von Ermessensspielräumen, die nicht ausgeschöpft wurden und über die nicht einmal nachgedacht werde. Ihren Mann kränke, dass er im Ordnungsamt kein Gehör finde. Er sei aufgrund der gesamten Situation nervlich sehr angespannt.

"Das tut uns nicht mehr gut, was hier läuft. Die Schmerzgrenze ist erreicht", sagte Kerstin Caliva.