Dessau: Spaßspektakel an und auf Staubpiste

Dessau. Über 100 Teilnehmer starteten zum 5. Simsonrennen in Dessau. Mindestens zehn Mal so viele Schaulustige verfolgten das Spektakel vom Streckenrand aus. Einige genossen den Anblick vom Flieger aus in luftiger Höhe. Unter Flutlicht ging es spätabends weiter mit Feuer- und Stripshow.

Dessau l Auftakt beim 5. Simsonrennen auf dem ehemaligen Flugplatz in Dessau war das Roller-, Rad- und Quadrennen für die jüngsten Teilnehmer. Mädchen und Jungen gingen mit ihren kleinen Fahrzeugen an den Start und absolvierten voller Spaß die Strecke.

Daneben hatten sie Gegelegenheit zum Rundendrehen auf dem Mittelalterkarussell und beim Toben auf der Hüpfburg. Ein besonderer Clou waren die Schlittenhunde von Michael Lachs aus Dessau, dem Weltmeister dieser Sportart. Als erster drehte Cheforganisator Jens Freimann mit Sohn Lenny eine Runde.

"Lasst uns Spaß haben, auch wenn es staubt und dreckig ist", begrüßte er dann alle Besucher zur Veranstaltung in dem kleinen Altmarkdorf bei Arendsee. Dann gingen die Akteure in sechs verschiedenen Klassen auf ihre Wettkampfstrecken. Simsonmopeds, hochtourige Maschinen der Crossklassen und Quadfahrer starteten in vier Läufen: Vor-, Hoffnungs- und Zwischenlauf sowie schließlich das Finale.

100 Teilnehmer aus der ganzen Altmark, aus Magdeburg und Niedersachsen waren zum Wettrennen angereist. Darunter auch der Rennprofi Patrick Böhm aus Stendal, der die Idee zum Motorradweitsprung hatte. Er schaffte mit seiner Maschine 33,70 Meter und damit den 2. Platz vor dem Drittplatzierten Klaus Ahrens aus Klötze mit 28,60 Metern. Den weitesten Sprung schaffte Enrico Jache aus Jeetze mit 35,30 Metern. Er ist ebenfalls Profi und fährt bei internationalen Rennen mit.

Aufsehen erregten auch die Quad- und die Beiwagenmaschinen. Wagemutig absolvierte das Team mit der Startnummer 61, Tino Ueckermann und Patrick Leskow aus Stendal, die Hindernisbahn.

Als einzige Frau ging Kristin Franzl aus Zießau auf Tour. Sie trug eine Postuniform aus DDR-Zeiten. Im bunten 70er-Look brillierte Volker Nowak aus Arendsee auf einer bunt tapezierten S50. Die hatte er von Jens Freimann geliehen. Seinen bedächtigen Fahrstil auf dem alten Stück lobte dieser. "Das ist sehr materialschonend", sagte er anerkennend.

Dicht gedrängt feuerten die Zuschauer sie an. "Jeder kann mitfahren, jeder hat seinen Applaus verdient", spornte Freimann an. Er kommentierte die Leistungen und Kostümierungen der Fahrer. Die boten ein echtes Feuerwerk an fantastischen und atemberaubenden Sprüngen und spannende Zieleinläufe.

Auch das Kopf-an-Kopf-Rennen des Binders Günter Helle mit seinem Schwiegervater Wolfgang Binde aus Arendsee wurde gewürdigt. Die Prophezeihung, dass Helle bei seinem Sieg kein Schnitzel mehr von Metzger Binde zu Hause bekäme, musste Freimann revidieren: "Günter ist ja Mitglied der Bürgerinitiative gegen die Schweinemast in Binde - er isst gar kein Kotelett."

Während des ganzen Rennens kreisten die Flugzeuge und Doppeldecker am Himmel über dem Festplatz. Zehn Piloten von den Flugplätzen Klein Gartz und Borstel bei Stendal boten mutigen Gästen die Gelegenheit zu einem Rundflug über Dessau. Unter ihnen Burkardt Franke aus Zühlen mit einem Doppeldecker. Zwischendurch fuhr er auf seiner alten Simson beim Rennen mit.

Das Rennfinale am Abend fand dann unter Flutlichtbeleuchtung statt. Und nach der Siegerehrung stieg die After-Show-Party mit DJ Messic alias Steffen Putzker aus Salzwedel. Der heizte den Gästen kräftig ein. Für noch heißere Stimmung sorgte Stripperin Charly aus Berlin. Ein Feuerwerk erhellte den Nachthimmel.

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