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Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Dolsleben / Wehrleiter gibt Amt ab Ein Küsschen für die meisten Dienstabende

Von Anke Pelczarski 04.03.2013, 02:24

Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Dolsleben müssen in diesem Jahr eine neue Wehrleitung wählen. Der bisherige Leiter Lutz Lüdke wird nicht mehr kandidieren, bekräftigte er während der Jahreshauptversammlung am Freitag.

Siedendolsleben l Die Berufung von Lutz Lüdke als Ehrenbeamter auf Zeit gilt bis zum 30. Juni. "Spätestens am 17. Mai müssen wir gewählt haben, damit alles Erforderliche in die Wege geleitet werden kann", sagte der Wehrleiter. Es bleibe dabei, wie er es bereits im Vorjahr angekündigt hatte, dass er nicht wieder antrete.

13 aktive, darunter 3 Frauen, und 14 passive Mitglieder gehören derzeit der Freiwilligen Feuerwehr Dolsleben an. Sorgen würden der Altersdurchschnitt und die Nachwuchsgewinnung bereiten, sagte Lutz Lüdke. Der Jüngste werde jetzt 30, fügte er hinzu.

Er erinnerte an fünf Alarmierungen im Vorjahr, drei mittwochs und zwei sonnabends, jeweils zwischen 6 und 18 Uhr. Die Kameraden seien zu einem Schornstein-, einem Ödland-, einem Stoppelfeldbrand ausgerückt, hätten beim Beseitigen einer Ölspur geholfen und seien zum Diesdorfer Freilichtmuseum geeilt, wo die Brandmeldeanlage fälschlicherweise reagiert hatte. "Bislang war immer jemand da, um helfen zu können", meinte der Wehrleiter.

17 Dienstabende seien im Vorjahr für die Dolslebener Wehr angeboten worden. Zwischen fünf und neun Mitglieder hätten daran teilgenommen. Trainiert worden seien unter anderem der Umgang mit dem Funkgerät, mit der Steckleiter und den Strahlrohren, das Kuppeln von Sauglängen sowie die Feuerwehrknoten. "Wir haben 330 Stunden an Ausbildung geleistet. Das ist eine prima Zahl", lobte er das Engagement. Am fleißigsten sei Ramona Bergholz gewesen, die 16 der 17 Abende besucht habe. Dafür gab es den Wanderpokal und ein Küsschen vom Wehrleiter, dessen Lebenspartnerin sie ist.

Ohne Training den zweiten Platz erlaufen

Stefan Ollendorf habe die kleine Wehr beim Verbandsgemeinde-Wettkampf auf der 100-Meter-Strecke hervorragend vertreten. Er sei ohne Training Zweiter geworden, lobte Lutz Lüdke. Ein Dankeschön richtete er auch an seinen Stellvertreter Dirk Schäfer für den Einsatz als Schiedsrichter bei Wettkämpfen.

In Erinnerung geblieben sei auch der Tag der offenen Tür. "Wir wollten gerade anfangen, als wir zum Stoppelfeldbrand nach Dülseberg gerufen worden sind", berichtete der Wehrleiter. Die Übung in Zusammenarbeit mit den Lagendorfer Kameraden habe es danach dennoch gegeben. Aufgabe sei es gewesen, ausgelaufene Flüssigkeit aus einem Tankfahrzeug zu binden.

Im Vorjahr sei mit viel Eigeninitiative weiter am Gerätehaus-Umbau gearbeitet worden. "Es geht schleppend dem Ende entgegen", schilderte Lutz Lüdke und hofft, dass bei den Restarbeiten noch einige Kameraden mit anpacken.

Winfried Arndt, in der Verbandsgemeinde (VG) Beetzendorf-Diesdorf unter anderem für die Feuerwehren zuständig, bedankte sich für "den erfrischenden Bericht des Wehrleiters". Er zollte der Arbeit in der Dolslebener Wehr Respekt und hofft, dass dieses Engagement auf andere Wehren abfärben möge.

Der Verwaltungsmitarbeiter blickte aufs Jahr 2012 zurück. Das Wichtigste sei das Fertigstellen der 176 Seiten starken Risikoanalyse gewesen, die die Grundlage für Ersatzbeschaffungen darstelle. "Die Kommunalpolitiker wollen das nicht mehr wahr haben", merkte er mit Blick auf die kontroverse Diskussion im Feuerschutzausschuss an (wir berichteten). Es würden jedoch neue wasserführende Fahrzeuge gebraucht, um den Dienst zuverlässig leisten zu können.

Bis Donnerstagabend habe es in diesem Jahr in der VG 14 Einsätze gegeben. Zehnmal sei technische Hilfe zu leisten gewesen, davon achtmal Ölspuren zu beseitigen. "Wenn das so weitergeht, wird das Ölbindemittel langsam knapp", meinte Winfried Arndt.

Der erste Einsatz bei einem tödlichen Unfall sei zwischen Jübar und Lüdelsen zu leisten gewesen. Dort sei der neu angeschaffte Rettungssatz der Jübarer Wehr erstmals zum Einsatz gekommen. "Es ist gut, dass wir den weißen Fleck auch dank der Risikoanalyse entdeckt und geschlossen haben", sagte er.