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Freiwilligendienst Salzwedeler hilft in Psychiatrie-Zentrum

Markus Matiaske macht sein freiwilliges Soziales Jahr im Zentrum für Soziale Psychiatrie in Salzwedel. Er hilft bei alltäglichen Dingen.

Von Isabel Lorenz 20.09.2017, 15:45

Salzwedel l Viel Grün, liebevoll dekorierte Räume, glückliche Gesichter – das „Zentrum für Soziale Psychiatrie“ („ZSP“) in Salzwedel scheint für seine Bewohner ein Wohlfühl-Ort zu sein. So geht es auch Markus Matiaske, dem neuen FSJler der Einrichtung.

Seit dem 1. September kommt der 19-Jährige Montag bis Freitag, manchmal auch am Wochenende, in das ZSP. „Es ist sehr schön hier“, sagt er. Das Besondere am Zentrum für Soziale Psychiatrie: Die Einrichtung verbindet seine Therapieleistungen mit einem Wohnheim. So gibt es insgesamt sechs Wohngruppen, in denen jeweils um die 20 Personen verschiedenen Alters miteinander leben. Hier wird nicht nach Krankheit „sortiert“, sondern bunt durchgemischt, je nachdem, wer mit wem gut auskommt. Aber auch untereinander verstehen sich die Bewohner des ZSP gut – so verabreden sich viele auch außerhalb der Wohngruppe zum Kaffee trinken oder besuchen sich gegenseitig. „Die Krankheiten sind da eher zweitrangig. Das ist dann so, als würde man seinen Nachbarn besuchen“, sagt Markus Matiaske, der ab sofort für die Wohngruppe „Rosengarten“ zuständig sein wird. Die Leute dort hätten ihn in der kurzen Zeit schon sehr gut aufgenommen, erzählt der Salzwedeler.

Während seines FSJs wird Markus Matiaske erst einmal in „Rosengarten“ bleiben und seine Bewohner bei alltäglichen Dingen wie dem Einkaufen oder bei Arztbesuchen begleiten. Weitestgehend sollten die Bewohner aber selbstständig handeln.

Bei Bedarf wird der FSJler auch in die Pflegestation und die geschlossene Einrichtung schnuppern, interessieren würden ihn die Bereiche auf jeden Fall. „Auch was hinter den Krankheiten steckt, also die Medizin und Psychologie, finde ich total interessant“, sagt Markus Matiaske. Denn wie schwankend manche psychischen Krankheiten verlaufen, bekomme er selbst oft zu spüren. An manchen Tagen seien einzelne Personen wie ausgewechselt. „Es gibt aber auch so viele, schöne Momente. Das sind oft nur Kleinigkeiten. Zum Beispiel wenn ich jemanden frage, wie sein Wochenende war – und dafür ein überglückliches Gesicht zurückbekomme“, schildert der 19-Jährige. „Das bedeutet für mich Pflegen. Dass man für die Leute da ist und ihre Gesichter wieder zum Strahlen bringt“.

Mit zum Alltag im ZSP gehören auch Ausflüge, zum Beispiel ins Restaurant oder auf den Bauernmarkt. Für Markus Matiaske ist das sehr wichtig: „Trotz ihrer psychischen Krankheit dürfen diese Menschen an der Gesellschaft teilnehmen“. Später im ZSP zu arbeiten, kann der FSJler sich vorstellen. Er hätte schon immer mit dem Gedanken eines sozialen Berufes gespielt. Im ZSP habe er das Gefühl, sehr gut aufgehoben zu sein.