1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Salzwedels Bürgermeisterin bittet um Geduld

Freizeitstätten Salzwedels Bürgermeisterin bittet um Geduld

Wann öffnen die Spielplätze, Märchen- und Tierpark, Burggarten und Bibliothek in Salzwedel ? Diese Frage sorgten für Diskussionen.

Von Antje Mewes 08.05.2020, 01:01

Salzwedel l Erst unter dem Tagesordnungspunkt Anfragen und Anregungen kam Fahrt in die Sitzung. Linken-Stadtrat Marco Heide wollte wissen, wie der Fahrplan für das Öffnen der Freizeitstätten in der Hansestadt aussieht. Eine Frage, die für eine heftige Reaktion von Bürgermeisterin Sabine Blümel sorgte, die sich augenscheinlich unter Druck gesetzt fühlte. „Ich habe meine Angst vor dem Virus noch nicht abgelegt“, entgegnete sie. Es werde derzeit geprüft, wie eine Öffnung erfolgen könne. Bei großen Spielplätzen müsse Personal abgestellt werden. Beim Märchenpark sei nicht sicher, aus welcher Region die Besucher kommen. In der Bibliothek müsse geklärt werden, wie die Abstandsregelungen eingehalten werden können. „Wie soll ich das machen? Ich möchte alles öffnen, weiß aber nicht, ob es richtig ist“, sagte Blümel in die Runde. Und sie wolle dafür die Verantwortung nicht allein übernehmen. Eventuell müsse ein Sonderstadtrat darüber entscheiden.

Eine Vorgehensweise die Peter Fernitz (CDU) nicht hinnehmen will. „Wir haben es der Bevölkerung zu verdanken, dass es so wenig Infizierte im Landkreis gibt“, sagte er. Nun sei es an der Zeit, auf Basis der neuen Landesverordnung den Menschen entgegenzukommen. „Wir können jetzt nicht sagen, wir wissen nicht, wie wir es machen sollen und wollen die Verantwortung nicht übernehmen“, betonte er. Es gelte, schnellstmöglich ein Konzept zu erarbeiten und umzusetzen.

Das sei bereits in Arbeit erklärte die Bürgermeisterin, brauche aber seine Zeit. Blümel: „Es muss ja wohl erlaubt sein, seine Bedenken zu äußern.“ Es sei nicht ratsam, „sich einem Überbietungswettbewerb“ hinzugeben. Sie bat um Geduld bis zur Sitzung des Hauptausschusses am nächsten Mittwoch. Dann wolle sie weitere Informationen dazu geben. „Wir haben die Änderungen ja erst am Montag erfahren“, verteidigte sich die Bürgermeisterin. Die Anträge zum Nutzen der Spielplätze – was laut Verordnung ab Freitag möglich wäre – seien bereits beim Kreis gestellt. Eine Antwort habe bis zu der Sitzung noch nicht vorgelegen. Wann die Bänke auf dem Rathausturmplatz wieder aufgestellt werden und der Springbrunnen in Betrieb genommen wird, war aus dem Rathaus ebenfalls nicht zu erfahren. Stadtsprecher Andreas Köhler verwies ebenso wie die Bürgermeisterin auf die Zusammenkunft des Hauptausschusses.

Unterstützung erhielt Blümel von Norbert Hundt (SPD). Er wisse aus eigenen Erfahrungen mit der Wiederaufnahme des Schulunterrichtes, wie schwierig es ist, Verstöße zu vermeiden. Er sei auch erschrocken gewesen, dass so getan werde, „als ob es Corona nicht mehr gibt.“ Hundt: „Ich bin dafür, dass sich das Leben normalisiert, aber so, dass es sicher ist.“

Landrat Michael Ziche weist in einer Pressemitteilung darauf hin, dass die Verantwortung für das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln auf den Spielplätzen, bei den Eltern liegt. Der Kreis empfiehlt zudem Kontrollen seitens der Ordnungsämter.