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Fridays for futureDas Auto mal stehen lassen

Sie wollen nicht „nur“ demonstrieren: Die Schüler der „Fridays for future“-Bewegung planen in Salzwedel eine Laufaktion der besonderen Art.

04.05.2019, 00:00

Salzwedel l Bernd Dikau (64), Bürgermeister der kleinen Gemeinde Lohmen (800 Einwohner, Mecklenburg-Vorpommern) saß am Donnerstagnachmittag (2. Mai) mit drei Salzwedeler Schülerinnen in einem örtlichen Eiscafé. Der Senior trank einen Kaffee, die Jugendlichen genossen ihr Eis. Auf dem Tisch hatten alle ihre Terminkalender und Notizhefte ausgebreitet. Absprachen wurden direkt notiert. Doch wie kam es zu diesem eher ungewöhnlichen Treffen in der Hansestadt und was wurde dort geplant?

Lea Winkelmann (17), Lilli Kunze (16) und Leah Schönwald (16) – alle drei sind Mit-Organisatoren der „Fridays for future“-Bewegung in Salzwedel – brachten im Gespräch mit der Volksstimme Licht ins Dunkel. „Herr Dikau hat nach unseren Demos Kontakt zu uns aufgenommen und von der Aktion ‚Lohmen bewegt sich‘ erzählt“, berichtete Lea Winkelmann. „Bei dieser Aktion geht es um Teamarbeit und Bewegung, denn wir zählen eine Woche lang jeden Schritt“, heißt es in einer Ankündigung der kleinen Gemeinde und des dortigen Kulturvereins. Dazu werden 200 Bürger vom 7. bis 13. Juni mit gesponserten Schrittzählern ausgestattet. Die Unternehmensgruppe UKA (Umweltgerechte Kraftanlagen), ein in Lohmen ansässiger Windparkbetreiber, unterstützt das Vorhaben mit der Anschaffung der kleinen Transponder.

„Wir wollen in den sechs Tagen insgesamt 792.000 Schritte schaffen“, berichtete Dikau. Vom Jugendlichen bis zum Rentner soll sich ein buntes Altersspektrum beteiligen. Das angestrebte Schrittziel orientiert sich in Lohmen übrigens an einer geplanten Feier. Die Gemeinde wird in diesem Jahr 792 Jahre alt.

Doch was passiert mit den Schrittzählern, wenn die Aktion gelaufen ist? Dazu kam Bernd Dikau die Idee, die kleinen Transponder, die im Besitz des Sponsors bleiben, zu verleihen. Bei den Schülern der „Fridays for future“-Bewegung in Salzwedel stieß er dazu auf offene Ohren.

„Wir wollen zeigen, dass man vielleicht auch mal auf das Auto verzichten kann. Wir bewegen uns für die Umwelt“, erklärte Lea Winkelmann, dass die Schüler Ende Juni nun eine ähnliche Aktion in Salzwedel auf die Beine stellen wollen. Ein passender Name wird noch gesucht. Dennoch hatte Bernd Dikau für die Schülerinnen am Donnerstag schon eine kleine Überraschung parat: „Wir würden 200 Euro als Preisgeld zur Verfügung stellen.“

Denn, wie in Lohmen sollen auch in der Hansestadt die fleißigsten Läufer prämiert werden. Dazu sind die Jugendlichen noch auf der Suche nach weiteren Sponsoren. Ein genaues Datum für die Laufaktion steht noch nicht fest. Die Schüler planen für die letzten beiden Schulwochen Ende Juni. Das Schrittziel soll nach Möglichkeit mit einem Umweltschutzaspekt verbunden werden.