Restaurants in Salzwedel wieder am Start

Salzwedel l Am 18. Mai zu öffnen, das war für Einar Krause mit seinem Restaurant im Kulturhaus nicht zu schaffen. „Die Anforderungen sind zu extrem“, sagt er, „das ist nicht realisierbar.“ Daher lag sein Fokus ohnehin auf dem heutigen 22. Mai. „Ich habe meine Tische schon mit dem entsprechenden Abstand gestellt.“ 80 Personen finden, inklusive der Clubräume, Platz. „Bei Vollbestuhlung wären es etwa 130 bis 140.“ Auch die Masken für seine Mitarbeiter liegen bereit. Dafür hat Einar Krause extra Visiere organisiert. „So können die Gäste auch die Mimik des Personals sehen.“ Sonst würde keiner sehen, ob der Kellner gerade lächelt.

Unterm Strich freut sich Krause, dass es endlich wieder losgeht. Er sei seit 1976 in der Gastronomie. Aber so lange sei er noch nie zu Hause gewesen. „Da besteht die Gefahr, dass man sich daran gewöhnt.“ Nun aber geht es für ihn und sein Restaurant wieder los. „Der Spargel liegt bereit.“

Mit 40 Stühlen, was der Hälfte der Vollbestuhlung entspricht, geht das Restaurant „heimart“ Freitag wieder an den Start. Vermutlich werden die 40 Sitzgelegenheiten auch reichen, mutmaßt Lars Wolfram vom „heimart“, „die Leute haben noch eine gewisse Angst.“ Doch diese müssten sie in dem Restaurant für höhere Ansprüche im Salzwedeler Kunsthaus nicht haben. Der Abstand ist gewährleistet, die Mitarbeiter entsprechend geschult und alle Anforderungen werden erfüllt, versichert Wolfram.

Ob nun alle Regelungen rund um die Corona-Verordnungen notwendig waren, müsse sich erst noch zeigen, so Wolfram. Und ob das „heim-art“ noch einen Shutdown vertrage, wisse er nicht. „Wir sind noch am Markt, weil wir in der Vergangenheit clever gewirtschaftet haben.“ Schimpfen will Lars Wolfram aber nicht, schwere Zeit hin oder her. Vielmehr gehe sein Blick auf die Öffnung, wenn er und sein Team wieder ihr Bestes für die Kunden geben wollen. „Das ist unser Anspruch.“

Montag schon zu öffnen hätte sich angesichts des erforderlichen bürokratischen Aufwandes nicht gelohnt, ist sich Radovan Smiljanic, Inhaber des Restaurants Amadeus, sicher. Deshalb habe er darauf verzichtet. Von bekannten Gaststättenbetreibern aus den alten Bundesländern, die schon eher wieder gestartet sind, habe er erfahren, dass sich der Ansturm auf die Gastronomie unter der Woche eher in Grenzen hält. Informationen „von überall“ seien hinsichtlich der Anforderungen, die mit der einer früheren Öffnung verbunden waren, auf ihn eingestürmt. Deshalb hätten er und sein Team sich lieber in Ruhe auf die Wiedereröffnung vorbereitet. Und sie haben die Zeit genutzt, um zu renovieren und einiges neu zu gestalten.

„Gott sei Dank haben wir die Terrasse“, sagt er. Damit und den Gasträumen bestehe die Möglichkeit, die Abstandsregelungen einzuhalten.

Er freue sich, dass es heute im Amadeus wieder los geht. In den zurückliegenden Woche hätten alle Gastronomen „in einem Boot gesessen“ und ums Überleben ihrer Betriebe gekämpft. „Wir müssen jetzt zusehen, dass wir wieder auf die Beine kommen“, sagt er. Mit einer „gesunden Portion Optimismus“ sei das möglich. Er hadert nicht mit der Situation: So eine Krise bringe einen auch dazu, mit Demut auf das Leben zu blicken.

Erst zu Pfingsten will Ivan Ninic, Inhaber der Gaststätte Olympia mit griechischen und kroatischen Spezialitäten, öffnen. Er hat umfangreichere Renovierungsarbeiten begonnen und steigt dann in das Feiertagsgeschäft ein, erklärt er. Bis dahin läuft der Außerhausverkauf weiter, den er schon kurz nach der Schließung begonnen hatte. Zwar auch kein besonders lohnendes Geschäft, wie er erzählt. Aber immer noch besser als gar nichts anzubieten. Und die Nachfrage sei im Laufe der Zeit gestiegen.

„Wegen der auferlegten Einschränkungen und für Eure Sicherheit, dürfen wir erst einmal nur die Hälfte unserer Plätze besetzen und wir möchten Euch bitten, vor eurem Besuch einen Tisch zu reservieren“, teilt indes das Team vom Restaurant „Da Gaetano“, das auch heute öffnet, auf seiner Facebook-Seite mit.