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Geburtstag 40 Jahre Flögsand - Kleingärtner feiern

Die Flögsand-Kleingärtner in Chüttlitz feiern den 40. Geburtstag ihres Vereins und blicken zurück auf die Anfänge

Von Uta Elste 04.08.2017, 19:00

Chüttlitz l Wolfgang Näther kann sich noch ganz genau erinnern: „Am 13. Oktober 1977 fand die erste vorbereitende Gründungssitzung statt.“ Durch die Erdgasförderung zogen viele Menschen aus ländlichen Bereichen nach Salzwedel. Zahlreiche Kleingärten mussten für neuen Wohnraum weichen, sodass der damalige Rat der Kreises beschloss, neue Gartenanlagen zu schaffen. So entstand die Gartenanlage Flögsand. "Das war der alte Name der Gemarkung, und eigentlich sage der doch schon alles über die Qualität des Bodens", fügt Wolfgang Näther schmunzelnd hinzu. „Damals gab es hier überwiegend nur Wiesen, und vor sowie hinter der Bahn wuchs noch Spargel.“

Das Areal für 124 Parzellen wurde ausgewiesen, von der früheren Gemeinde Brietz/Chüttlitz übergeben, und dann konnte es eigentlich losgehen. „Aber wir hatten damals weder Wasser- noch Stromanschluss“, erzählt Wolfgang Näther weiter. Schließlich wurden den Hobbygärtnern eine Energieentnahmestelle zugewiesen – in 400 Metern Entfernung. Also gingen die Kleingärtner ans Werk und verlegten in zahlreichen Arbeitseinsätzen ihre Leitung selbst. „Es hat fast ein Vierteljahr gedauert, bis die letzten Parzellen angeschlossen waren.“ Die Brunnen bohrten die Gärtner selbst.

An die ersten selbst geernteten Erdbeeren kann sich Wolfgang Näther noch gut erinnern, ebenso an das erste Osterfeuer, zu dem die Flögsand-Kleingärtner 1979 einluden.

1983 dann nahmen sie den Bau ihren Spartenheims in Angriff, den sie zwei Jahre später abschlossen, „alles in Eigenleistung der Mitglieder“, betont Wolfgang Näther. Im Jahr darauf feierten die Mitglieder im eigenen heim das zehnjährige Bestehen ihrer Sparte.

Unter den Kleingärtnern habe es regelrechte Wettbewerbe gegeben, wer wie viel Kilogramm Kartoffeln erntete, blickt Wolfgang Näther schmunzelnd zurück. Im Laufe der Jahre habe es natürlich zahlreiche Wechsel bei der Bewirtschaftung der nun 122 Parzellen gegeben. Aber etwa 15 Gründungsmitglieder seien immer noch dabei, auch wenn während der Wende so mancher Kleingärtner verschwand, später aber wieder zurückkehrte.

Dennoch: Einen Garten im Flögsand zu bekommen, war schwierig, weiß Bernd Pitterling noch gut. Der heutige Vorsitzende ist seit 1997 Mitglied im nunmehrigen Verein. Manche Mitglieder haben ihren Garten inzwischen aus Altersgründen aufgegeben, nehmen aber nach wie vor Anteil am Lauf der Dinge im Flögsand. Zur Seniorenweihnachtsfeier werden dann auch die passiven Mitglieder eingeladen, berichtet Bernd Pitterling, darunter auch der erste Spartenvorsitzende Theodor Röhninger.

Vieles, was sich die Flögsand-Gärtner für ihre Anlage einfallen ließen, beispielsweise die Wegebezeichnung mit Vogelnamen, fand inzwischen Nachahmer in anderen Anlagen. Geselligkeit und ein vielfältiges Vereinsleben sind im Flögsand wichtig. Die Kleingärtner fahren gemeinsam zu den Landes- und Bundesgartenschauen oder ins Rosarium nach Sangerhausen. „Wir freuen uns auch, dass wir einen so guten Draht zur Ortschaft Chüttlitz und zur örtlichen Feuerwehr haben“, fügt Bernd Pitterling hinzu. Die Parzellen in der Anlage sind alle belegt. Die meisten Mitglieder kommen aus dem Raum Salzwedel, zwei aus Niedersachsen.

m Wochenende wollen die Kleingärtner nicht nur Geburtstag feiern, aus diesem Anlass sind sie auch Gastgeber für die Ehrung der besten Gartenvereine im Wettbewerb „Den besten Gärtnern auf der Spur“, einer Gemeinschaftsaktion der Volksstimme und des Bezirksverbandes Altmark der Gartenfreunde.