Gemeinschaft hält an Tradition fest

Arendsee (esw/mas) l Seit Freitagabend grüßt ein neuer, 15 Meter hoher Maibaum die Einwohner und Gäste der Stadt auf dem Marktplatz. Erstmals wurde auf Initiative der Gemeinschaft „Aktiv für Arendsee“ hier ein Maibaum errichtet. „Dies habe ich mir schon lange gewünscht, denn früher standen hier immer nur Birken, die oft nicht sehr groß und auch nicht einmal geschmückt waren“, berichtete Karsten Kabel. Er hatte gemeinsam mit Tino Martin noch in den vergangenen Tagen das Gestell für den 3,50 Meter breiten Kranz gefertigt und mit Buchsbaum umflochten. Bereits im März hatten die Männer der Gemeinschaft die Fichte aus dem Wald geholt und in zahlreichen Arbeitseinsätzen in der Scheune des JuLe Heims in Zühlen geschält, geschliffen und mit den Farben der Stadt Arendsee versehen.

Am Freitagabend wurde der Baum dann von Zühlen kommend, im festlichen Zug von einem historischen Traktor Typ Eicher Diesel Leopard durch die Stadt zum Marktplatz gezogen. Auf dem Marktplatz wurde er bereits von über 100 Schaulustigen erwartet, die bei bester Stimmung miterleben wollten, wie erstmals der große Baum ohne Technik aufgestellt wurde. „Wir haben uns im Internet einige Filme vom Aufstellen der Maibäume in Bayern angesehen, die haben da ja ähnlich hohe. Danach haben wir uns ebenfalls Haltekreuze gebaut und in Zühlen schon mal probiert, ob es klappt“ berichtete Matthias Goyer. Unter dem Kommando von Roland Krüger gelang es den 26 Männern relativ schnell, den doch recht schweren Baum in die Rohrhülse zu setzen.

Nachdem sich die Männer bei einem Glas Bier gestärkt hatten, wurde es feierlich, denn Roland Krüger brachte eine kleine Gedenktafel an den Maibaum an. Unter dem Beifall der Zuschauer verlas Karsten Kabel den Weihespruch. Auch Bürgermeister Norman Klebe und Stadtrat Jens Reichardt freuten sich über das gelungene Fest. Beide freuten sich, dass das Fest so viele Zuschauer angelockt hat und jetzt zu einer schönen Tradition werden soll.

Zur Freude der zahlreichen Kinder wurde dann von Bodo Wichmann und Marcus Sattler ein Kinderkranz am Stamm angebracht.

Bodo Wichmann wohnt in Gardelegen und ist Camper am Arendsee, er wollte unbedingt mithelfen, den Maibaum aufzustellen, „denn ich bin sehr für die Erhaltung so schöner Traditionen“ betonte er. Nachdem also der Maibaum am Freitag am Rathaus aufgestellt wurde, konnte am Samstagabend auch endlich das Maifeuer auf der Bleiche entfacht werden.

Das übernahmen die Freiwilligen der Feuerwehr Arendsee. Bereits von Weitem konnte man erkennen, dass das Feuer brennt. Grund dafür war, dass es zuvor etwas geregnet hatte und dass durch das feuchte, brennende Holz eine große Rauchwolke empor stieg und für einige Minuten die Hauptstraße vernebelte.