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Gericht Taxifahrerin ins Gesicht geschlagen

Weil ein 30-Jähriger eine Frau geschlagen und eine andere beleidigt haben soll, muss sich der Hartz-IV-Empfänger vor Gericht verantworten.

Von Paul Schulz 22.09.2017, 19:00

Salzwedel l Der 30-jährige Tobias K. (Name geändert) sitzt wegen zwei Delikten vor Amtsrichter Klaus Hütterman auf der Anklagebank. Dem Hartz-IV-Empfänger wird vorgeworfen, am Mittwoch, 12. April, eine Mitarbeiterin des Altmarkkinikums in Salzwedel beleidigt und eine Taxifahrerin geschlagen zu haben. Wie kam es dazu?

Gegen 5.20 Uhr tauchten zwei angetrunkene Personen bei der 44-Jährigen auf, die am Empfang des Altmark-Klinikums arbeitete. Einer von ihnen war Tobias K. Die zwei Männer baten die Frau, ihnen ein Taxi zu bestellen, was diese auch tat. Danach fragte Tobias K. die Frau nach einer Zigarette. Als sie ihm keine aushändigte, habe er sie als „Bärenkuh“ beleidigt.

Tobias K. hält dies jedoch für unwahrscheinlich. „Das ist absurd. So ein Wort habe ich noch nie in den Mund genommen“, verteidigte sich der Angeklagte. Jedoch gesteht er im nächsten Atemzug ein: „Ich weiß, dass ich ein schwieriger Mensch bin und manchmal ist mein Mund schneller als mein Kopf.“

Als das Taxi angekommen war, ging der Trubel weiter. Weil die beiden Männer nicht genug Geld bei sich hatten, um die Fahrt zu bezahlen, entschied sich die 50-jährige Fahrerin, die beiden nicht mitzunehmen. Tobias K. stieg aus dem Wagen, sein Begleiter allerdings nicht. Als die Taxifahrerin dem Widerspenstigem die Tür öffnete, kam es zu einem Handgemenge zwischen ihr und Tobias K. Dabei wurde sie von einem Schlag im Gesicht getroffen.

„War es ein Schlag mit der Hand oder mit der Faust?“, wollte der Verteidiger wissen. „Es hat sich wie ein Faustschlag angefühlt“, antwortete die Taxifahrerin. Dass Tobias K. die Frau schlug, bestätigte auch die Mitarbeiterin des Altmarkkinikums. Sie habe diesen Vorgang vom Fenster aus beobachtet. Daraufhin rief sie die Polizei, die sich der Männer annahm. Der Angeklagte beteuerte allerdings, dass er die Frau nicht verletzen wollte und dass er sich auch nicht erklären könne, wie es dazu kam. Es sei alles so schnell gegangen.

Weil noch weitere Zeugen vernommen werden sollen, vertagte Klaus Hüttermann das Verfahren.