Große Pläne mit historischem Haus Gibt es künftig viel Kultur in der Alten Darre in Diesdorf?
Wie soll das älteste Wirtschaftsgebäude in Diesdorf künftig genutzt werden? Dafür wollen Förderverein Alte Darre und Gemeinderat gemeinsam ein Konzept erarbeiten.
Diesdorf. - „Oberste Priorität hat das Konzept für die Alte Darre“, machte Angelika Scholz, Vorsitzende des Diesdorfer Sozial- und Kulturausschusses, während der Sitzung am Dienstagabend deutlich. Der Gemeinderat hatte sich bereits per Beschluss dafür entschieden, kräftig in das Gebäude zu investieren – ein wenig aus der Not heraus.
Bürgermeister Daniel Rieck erklärte während der Sitzung, dass die Gemeinde aufgrund fehlender Jahresabschlüsse 2025 und 2026 – und wohl auch noch 2027 – keinen genehmigten Haushalt haben werde. Investitionen in freiwillige Aufgaben seien nur in laufende Projekte möglich. Das treffe auf die Darre zu.
Daniel Rieck wünscht sich vom Ausschuss, dass dieser bis Februar gemeinsam mit dem Förderverein Alte Darre in einem Konzept definiere, in welche Richtung sich das historische Gebäude entwickeln solle und welche baulichen Maßnahmen umgesetzt werden könnten. Diese Vorstellungen gehen an ein Planungsbüro, das die konkrete Umsetzung ausarbeitet. Im Jahr 2025 möchte der Bürgermeister die ersten Maßnahmen realisiert sehen und spricht in diesem Zusammenhang von einer Investition im siebenstelligen Bereich.
Nur ein Projekt zum Geldausausgeben
Auch wenn dieses Vorgehen vom Gemeinderat bereits beschlossen wurde, äußerte Ratsmitglied Dietmar Schulz aus Höddelsen Kritik. „In Texas müssen wir vieles in Eigenregie finanzieren und mit anpacken, und in Diesdorf wird die Darre vergoldet“, sagte er. Daniel Rieck entgegnete: „Wir können das Geld ja auch einkochen und in ein paar Jahren die gestiegenen Baupreise zahlen.“ Angelika Scholz pflichtete Daniel Rieck bei. „Wir haben nur dieses eine Projekt, für das wir Geld ausgeben können. Wir können aktuell nichts in Texas ausgeben“, erläuterte sie.
Zur Erklärung: Die Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf ist mit dem Erstellen der Jahresabschlüsse ihrer Mitgliedsgemeinden derart im Rückstand, dass der Altmarkkreis die Genehmigung der aktuellen Haushalte verweigert. Denn aufgrund der fehlenden Jahresabschlüsse der Haushalte ist nicht eindeutig klar, wie viel Geld die Gemeinde in ihrer Rücklage hat – also ausgeben kann. Deshalb tritt der Kreis auf die Investitionsbremse.
Schlussendlich herrschte jedoch Einigkeit, das Projekt in den kommenden Jahren offensiv voranzutreiben. Die nächste Ausschusssitzung wird Mitte Oktober in der Darre sein, damit sich jeder ein genaues Bild von dem Gebäude machen kann, das perspektivisch zu einem kulturellen Zentrum im Flecken werden soll.
Fahrstuhl und zweite Treppe als Fluchtweg
Einige wichtige Maßnahmen wurden bereits am Dienstag benannt. Einen Fahrstuhl und eine zweite Treppe als Fluchtweg aus dem Obergeschoss sieht Fritz Kloß als wichtige Schritte, um das Gebäude für Veranstaltungen nutzen zu können. Auch Daniel Rieck hat schon mehrfach geäußert, dass er das Schmuckstück mehr nutzen, damit Besucher nach Diesdorf locken und auch den Einwohnern etwas bieten wolle.
Ein Event, das Fritz Kloß und Rieck an der Darre sehen, soll am 1. Mai stattfinden. „Ich wünsche mir an der Darre ein richtig schönes, traditionelles Maibaumaufstellen“, sagte Alt-Bürgermeister Kloß und fügte hinzu: „Wir haben dort Strom, Wasser und Toiletten. Wenn das Wetter schlecht ist, können wir reingehen.“ Auch Daniel Rieck geht bei diesem Gedanken mit. Vor allem die vorhandene Infrastruktur, die im Prinzip an allen Alternativ-Standorten fehle und aufwändig herbeigeschafft werden müsste, spreche für die Darre und sollte bei weiteren Veranstaltungen genutzt werden.