Graben-Schäden 375 Nutrias entnommen

Der Unterhaltungsverband Jeetze möchte weiteren Schäden an den Gräben vorbeugen: Dafür sorgen Nutrias.

Von Anke Pelczarski 14.02.2020, 03:00

Salzwedel l Die Entnahmeprämie für Nutrias, die der Unterhaltungsverband Jeetze im Vorjahr zum ersten Mal ausgelobt hat, wird gut angenommen. Und das trotz anfänglicher Skepsis bei den Jagdpächtern. Das sagt Geschäftsführer Uwe Heinecke auf Nachfrage der Volksstimme. „Im Vorjahr haben wir 16 Anträge auf Erstattung erhalten. Insgesamt wurden 375 Tiere entnommen“, fügt er hinzu. Damit seien die eingeplanten 3000 Euro für insgesamt 1000 Tiere nicht ausgeschöpft worden. Das gleiche Volumen stehe auch für das laufende Jahr wieder zur Verfügung.

Die zu Grunde gelegte Menge beruhe auf einer Nachfrage bei der Unteren Jagdbehörde nach einer realistischen Entnahmezahl. „Wir hatten die Auskunft bekommen, dass im Altmarkkreis etwa 2000 Nutrias entnommen werden müssten, damit das Gleichgewicht bewahrt werde“, sagt Uwe Heinecke. Da das Verbandsgebiet etwa halb so groß wie die Fläche des Kreises sei, seien 1000 Tiere durchaus realistisch.

Die Idee für das Ausloben der Prämie stamme übrigens von Nachbarverbänden wie Seege/Aland, Milde/Biese, Uchte und Tanger. Auch im niedersächsischen Bereich werde sie schon seit einigen Jahren gezahlt. Deshalb verankerte der Unterhaltungsverband im Vorjahr zum ersten Mal Prämiengelder in seinem Haushalt.

Der Nutria, der kaum natürliche Feinde habe, stamme aus Südamerika und sei mittlerweile in Mitteleuropa eingebürgert, schildert der Geschäftsführer. Die milden Winter würden zudem dafür sorgen, dass sich der Einwanderer an die hiesigen Temperaturen gut angepasst habe, was sich auch bei den Nachwuchszahlen zeige. Allerdings werde das Nagetier in der Masse zunehmend zu einem Problem an den Gewässern zweiter Ordnung, für deren Unterhaltung der Verband verantwortlich sei. „Die Tiere unterhöhlen die Uferbereiche und sorgen damit für Schäden“, erklärt Uwe Heinecke. Die Entnahme ziele darauf ab, diese Probleme nach und nach zu reduzieren.

Pro entnommenem Tier würden drei Euro erstattet. Dieses müsse schriftlich nachgewiesen werden, sagt der Geschäftsführer und fügt hinzu: „Die Jagdgenossenschaftsvorsitzenden oder der Verpächter bei Eigenjagden müssen die Entnahme, die im Bereich des Einzugsbereichs der Gewässer zweiter Ordnung im Verbandsgebiet erfolgt sind, bestätigen.“ In der Geschäftsstelle des Unterhaltungsverbandes Jeetze, Gerstedter Weg 5c in Salzwedel, Telefon 03901/42 31 53, gebe es Informationen bezüglich dessen Grenzen.