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Vorstand und Mitglieder des Fördervereins gratulierten zum 65. Geburtstag Hans-Hermann Ziems hält auch als Rentner seinem Kloster am Arendsee die Treue

08.03.2012, 04:27

Arendsee (hrä) l "Ja, hallo, wen möchten Sie denn sprechen?" Das fragte Hans-Hermann Ziems gestern am Telefon, als ihn Vorsitzender Thomas Nothnagel vom Förderverein Kloster Arendsee im Heimatmuseum anrief und ihm zum Geburtstag gratulierte. Diese Art von Bescheidenheit ist ein typisches Merkmal des Arendseers, der gestern 65 Jahre alt wurde. Dazu gratulierten ihm auch die anderen Vorstandsmitglieder Johan Albrecht Müller, Doris Schützel und Eva Kellner. Zusammen mit Vereinsmitarbeiterin Rica Meise überreichten sie die liebevoll verpackten Geschenke und wünschten dem Jubilar vor allem Gesundheit. Gratulanten waren auch die Bürgerarbeiter, die für den Förderverein beschäftigt sind.

Seit 2005 ist Hans-Hermann Ziems die gute Seele im Kloster Arendsee. "Ich gehöre hier ja schon fast zum Inventar", erzählte er gestern in der Geburtstagsrunde bei Hochzeitssuppe, Kanapees und Kaffee im renovierten Aufenthaltsraum des Museums.

Angefangen hatte er in einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, sich für die Öffnungszeiten, Veranstaltungen und Ordnung im Kloster zu engagieren. Später wurde er beim Verein direkt angestellt. Das soll nun auch noch so bleiben, auch wenn Hans-Hermann Ziems ins Rentnerdasein wechselt. "Ich werde mich auch darüber hinaus noch ehrenamtlich kümmern", versprach er. "Mich werdet ihr nicht so schnell los", kündigte er mit seinem gewohnten Augenzwinkern schmunzelnd an.

Der gebürtige Arendseer hatte einst Kellner gelernt und war in Wittenberge, Berlin und Erfurt tätig. 1970 sei er sogar beim Treffen von Bundeskanzler Willy Brandt und Willi Stoph, damals Ministerpräsident der DDR, dabei gewesen. "Da habe ich die Presseleute im Hotel bedient", erinnerte er sich gestern. In Arendsee hatte er jahrelang in der Backstube gearbeitet, bis er arbeitslos wurde. Im Kloster fand er nach eigenen Aussagen "den schönsten Arbeitsplatz der Welt".