1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Aufräumen im Wald nach Stürmen

EIL

Holzrettung Aufräumen im Wald nach Stürmen

Die Sturmschäden in den Wäldern um Arendsee sind schlimmer ausgefallen als gedacht: Auf 95.000 Festmeter ist die Menge des Schadholzes angewachsen.

Von Helga Räßler 02.02.2018, 02:00

Arendsee l Mitten im Lärchenwald am Arendseer Wasserturm packt ein Harvester schiefstehende, gestürzte und schadhafte Baumstämme, entästet sie und stapelt sie zum Abtransport. Die Lärche hat bei der Beseitigung der massiven Sturmschäden in den Revieren des Betreuungsforstamtes Nordöstliche Altmark Vorrang. „Der Lärchenborkenkäfer ist besonders aggressiv, dem wollen wir vorbeugen und das Holz vor seinen Aktivitäten retten“, erklärte Forstamtsleiterin Katja Döge.

Im Moment werde für die Stadt das Holz am Wasserwerk aufgearbeitet. Die Kommune sei Mitglied der Forstbetriebsgemeinschaft. „Aber auch alle anderen Waldbesitzer kommen an die Reihe – die Aufarbeitung geht nur nach und nach“, betonte sie und bat bei allen Betroffenen um Verständnis.

Denn die Schäden durch die Herbststürme Xavier und Herwart seien entgegen der ersten Einschätzung wesentlich größer ausgefallen. Statt der erwarteten 46.000 Festmeter seien es inzwischen 95.000 Festmeter Schadholz, das aufgearbeitet werden müsse. „Und das ist noch nicht das Ende“, meinte sie. Diese Menge sei das Eineinhalbfache des gesamten normalen Jahreseinschlags.

Von den zehn Revieren im Forstamtsbereich mit einer Gesamtfläche von etwa 25.000 Hektar seien ganz besonders schwer Arendsee, Bretsch, Priemern und Bömenzien betroffen. „Das letzte Orkantief Friederike kam zwar bei uns nicht mit den Spitzengeschwindigkeiten wie im Süden an, aber durch die Vorschädigungen und den aufgeweichten Boden gab es Nachbrüche,“ beschrieb Döge den Sachstand.

Ein weiteres Problem bestehe in der Sättigung des Holzmarktes durch das vermehrte Fichtenschadholz aus dem Harz, das zu Absatzschwierigkeiten führen könne. „Und auch Dienstleister sind mittlerweile nicht mehr so schnell zu verpflichten, denn landesweit gibt es Bedarf“, sagte sie. Im Forstamtsbereich seien immerhin drei Harvester, als Vollerntemaschinen, und eine Motorsägenbrigade im Einsatz.