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Junge Archäologen Kika-Drehteam in der Grube

Was machen eigentlich die jungen Archäologen der Altmark? Das wollte der Kika genauer wissen und besuchte sie bei Beetzendorf.

Von Antje Mewes 11.06.2018, 16:30

Rohrberg/Beetzendorf l An einem ungewöhnlichen Drehort arbeitete ein Team des Kinderkanals (Kika) für die Sendung „Erde an Zukunft“ am Sonnabend. In einer Grube hockend wurde gefilmt, Fragen gestellt, Antworten gegeben und nebenbei noch ausgegraben. Und das im Wald bei über 30 Grad im Schatten und sehr stechfreudigen Bremsen und anderem Getier.

Für die jungen Archäologen, denen das Interesse der Autorin eines Beitrags für eine Sendung mit wissenschaftlichen Hintergrund galt, keine ungewöhnliche Situation. Sie sind öfter in Feld und Flur auf der Suche nach Oberflächenfunden unterwegs, helfen bei sogenannten Notbergungen und haben einmal im Jahr eine eigene Ausgrabung.

Das fand Juliane von Mirbach so spannend, dass sie die Jugendlichen und Kinder, die dem Verein Junge Archäologen der Altmark angehören, gern in der Sendung „Erde an Zukunft“ vorstellen wollte. In der Serie, die immer sonnabends ab 20 Uhr im Kika ausgestrahlt wird, geht es um Jungen und Mädchen, die sich für zukunftsrelevante oder wissenschaftliche Themen interessieren und engagieren. Als Beispiel nannte von Mirbach Schüler, die sie zuvor besucht hatte, die mit dem Anlegen von Blumenwiesen und Sträuchern an ihrer Schule gegen das Insektensterben kämpfen wollen.

Auf die Krabbeltiere hätte das Team Sonnabend gern verzichtet. Denn um die Arbeit der Nachwuchsarchäologen authentisch darstellen zu können, ging es in den Wald bei Beetzendorf. Dort waren schon einmal Funde zutage getreten, die mit einer Grabung unter Begleitung des Landesamtes für Archäologie und Denkmalpflege vom Verein geborgen wurden.

An dieser Stelle hatten Vorstandsmitglied Heiko Meyer und weitere Mitstreiter noch einmal eine Grube ausgehoben. Erik Maaß (14) und Rico Peters (15) demonstrierten, wie mit Spitzkelle und Pinsel vorsichtig Schicht für Schicht abgetragen wird. Prompt förderten sie einige größere Randscherben von sogenannten Rautöpfen und auch einige schön verzierte Scherben zutage. Sie stammen aus der späten Bronzezeit, wie Heiko Meyer erklärte.

Bevor es mit dem Ausgraben losging, wurde auch die Vorbereitung eines Fundplatzes mit dem Feststellen der Höhen- und Bodenverhältnisse sowie dem exakten Einmessen des Suchschnittes gezeigt. Die beiden frischgebackenen Fernsehstars hatten es allerdings nicht leicht. Denn einige Fragen mussten sie gleich mehrfach hintereinander beantworten. „So ist es halt beim Fernsehen“, sagte die Autorin und zuckte die Schultern. In einer kleinen Pause, in der es auch noch Eis gab, besserte sich die Laune dann aber schnell wieder.

Einen eigenen Auftritt hatte Julius Holstein (12). Er durfte als „Zukunftswunschkind“ spekulieren, wie es mit der Archäologie weitergeht und welche Entwicklung sie nimmt. Und sich auch wünschen, wie diese Wissenschaft in ferner Zukunft aussieht und wie dann die Arbeitsmethoden sind. Die Sendung wird am Sonnabend, 18. August, ab 20 Uhr im Kinderkanal ausgestrahlt.

Die Vereinsmitglieder bereiten sich auf ihre Ausgrabung ab 1. Juli vor. Dieses Mal wollen sie ihre Zelte bei Rockenthin aufschlagen. Dort sind Artefakte aus Metall gefunden worden. Sie wurden von Fachleuten in die römische Kaiserzeit (etwa 15 v. Chr. – 375 n. Chr.) datiert. Nun soll mit der Grabung ermittelt werden, ob in dieser Epoche dort Menschen siedelten. Dazu werden neben den Kindern und Jugendlichen wieder viele erwachsene Vereinsmitglieder erwartet.

Jungen und Mädchen in einem Alter ab 11 Jahren aus der Region, die sich für Archäologie interessieren und dabei sein wollen, können sich beim Vereinsvorstand melden. Kontakt: http://www.jungearchaeologen.de/