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Kompositionen Premiere für Marias erste Sinfonie

Neue Töne braucht das Land - und junge Komponisten sorgen dafür. Sie stellten im Gardeleger Rathaussaal ihre neuesten Werke vor.

Von Willem Biermann 26.06.2018, 12:28

Gardelegen l Jens-Peter Dossin hebt den Taktstock und 25 Musiker folgen ihm. Es geht an die Müritz. Musikalisch natürlich. Und fast sieht man ihn vor sich, den wunderschönen See im Mecklenburgischen. Die Geigen, Bratschen, Celli , die Bläser und der Kontrabass des Kammerorchesters lassen ihn glitzern. Kaum zu glauben, dass jeder Ton, jede Note, die die jungen ebenso wie die gestandenen Musiker des Orchesters spielen, eine Zwölfjährige komponiert hat. Maria Dossin gehört zur Komponistenklasse Altmark, die seit 2014 vom Altmarkfestspiele-Intendanten Reinhard Seehafer geleitet wird. Seit Jahren komponiert sie schon. Viele Stücke sind es bereits. Am Sonntag hat nun der erste Satz ihrer ersten Sinfonie Premiere. Und dafür gibt es im fast vollbesetzten Rathaussaal großen Applaus.

Entzückt sind die Konzertbesucher aber auch von vielen anderen Stücken. So zum Beispiel von den asiatischen Klängen der „Chinesischen Mauer“, die Carlos Elfert als Duett komponiert hatte, den „Ersten Tanzschritten“, die Annabell Stappenbeck auf der Gitarre spielt und von Helene Dossins „Zwei Watschelenten“ oder „Meine Kuscheltiere“. Die Neunjährige ist derzeit die Jüngste in der Klasse, stellt am Sonntag aber gleich vier neue Stücke vor.

Und über so viel Talent können die Zuschauer dann auch nur staunen. Schließlich sei es nicht leicht, „heutzutage noch neue Lieder zu schreiben, erinnert Dozent Reinhard Seehafer. Aber bei solch „neuer Musik“ würden in Zukunft sicher die Konzertsäle voll.

Das Potenzial der Komponistenklasse ist übrigens mittlerweile auch landesweit aufgefallen. Seit kurzem wird sie deshalb durch das Musikalische Kompetenzzentrum Sachsen-Anhalt gefördert.

Glaubt man Maria, ist Komponieren übrigens ganz einfach: „Wenn mir eine Melodie einfällt, mache ich ein Thema draus, und dann komponiere ich den Rest“, sagt sie. Wer die Orchesternoten ihrer Sinfonie dazu sieht, kann da allerdings nur ehrfürchtig staunen.