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Kulturhaus Wenn Godot auf das Publikum wartet

Die leichte Muse zieht mehr Publikum ins Kulturhaus Salzwedel als Theaterproduktionen.

09.11.2018, 04:00

Salzwedel l In der jüngsten Stadtratssitzung war bereits angeregt worden, dass Kulturamtsleiter Joachim Mikolajczyk auf anstehende Veranstaltungen im Kulturhaus und weiteren städtischen Veranstaltungsräumen hinweist. Im Stadtrat noch aus Zeitgründen vertagt, ergriff Mikolajczyk nun während des Marketingausschusses im Rathaus die Redemöglichkeit. Dabei hatte der Kulturamtsleiter ein Sorgenkind im Blick: die Theatervorstellungen im Kulturhaus. Dort wartet das Publikum nicht auf Godot, sondern Godot eher auf zahlende Zuschauer.

In diesem Bereich arbeitet das Kulturamt zweigleisig, da das Theater der Altmark (Stendal) schon seit längerer Zeit kein Musiktheater mehr anbietet. „Diese leicht Muse ist aber sehr nachgefragt“, erklärte Mikolajczyk und verwies auf die daher gut laufende Zusammenarbeit mit dem Nordharzer Städtebundtheater (Quedlinburg). „Auch in diesem Jahr haben wir es damit wieder geschafft, ein Theater-Abonnement anzubieten“, sagte er weiter. „Es ist aber ein sehr schweres Geschäft“, betonte Mikolajczyk, dass die Theatervorstellung für viel Renomee aber wenig Publikumszuspruch sorgen würden. Jüngere Leute würden weniger die Vorstellungen besuchen. „Da kommt nichts nach“, resignierte der Kulturamtsleiter.

Deutlich anderes gestalte sich die Lage bei der Kultiparty, Volksmusik-Künstlern oder den Auftritten des Kriminalbiologen Mark Benecke. „Auch der Auftritt von Karat ist lange ausverkauft“, stellte Joachim Mikoljczyk fest.

Die Mitglieder des Marketingausschusses nahmen die Angaben zu Kenntnis. Dieter Thomaschke (Die Linke) wollte beim Thema Theatervorstellung nicht ganz so schwarz malen: „Man kann zumindest an den Autokennzeichen sehen, wo die Besucher herkommen. Und das ist aus der ganzen Region.“ Zwischen Stendal und Lüneburg sei Salzwedel eben der einzige Standort, an dem größere Produktionen gespielt werden können. Karl-Heinz Schliekau (CDU) regte an, den Blick mehr auf Kabarett-Vorstellungen zu lenken.