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Lehrermangel Keine Auskunft für Salzwedels Landrat

Die Kreistagsmitglieder des Altmarkkreises Salzwedel wollen sich mit dem Lehrermangel an den Schulen nicht zufrieden geben.

Von Antje Mewes 20.09.2017, 03:00

Salzwedel l Dass ein Landrat nicht in jedem Fall Auskunft bekommt, musste Michael Ziche (CDU) beim Thema Lehrermangel erfahren. Auch wenn der Kreis nicht für den Einsatz des Personals an Schulen zuständig sei, so wollte er sich doch über den Stand im Kreis vor Ort informieren und rief an. Sie seien angehalten, zu Dritten keine Aussagen über die Unterrichtsversorgung und die Lehrerstellen zu treffen, hieß es von den Pädagogen. Nun sei eine offizielle Anfrage ans Landesschulamt gestellt worden, eine Antwort liege noch nicht vor.

„Voll daneben und eine Missachtung des Landrates“, fand Kreis-Bildungsausschussvorsitzende Angelika Scholz (Die Linke) diese Informationspraxis, von der sie bereits aus erster Hand erfahren habe. Der Bildungsausschuss werde sich in seiner Sitzung in der kommenden Woche mit dem Lehrermangel befassen, wie er es auch in der Vergangenheit bereits intensiv getan habe.

Angeregt hatte das Thema Gabriele Gruner (Die Linke). Sie forderte, dass sich der Kreistag positionieren sollte. „Wir können diese Unterversorgung an den Schulen nicht hinnehmen“, sagte sie. Sie betreffe alle Schulformen, auch die Grundschulen. Es gebe zu wenig Fachlehrer. Bevor ein entsprechendes Papier verfasst wird, soll aber die Antwort auf die Anfragen ans Landesschulamt abgewartet werden.

CDU-Kreistagsmitglied und Landtagsabgeordneter Carsten Borchert verwies darauf, dass es eine Ausschreibung für 223 Lehrerstellen landesweit und davon 14 im Altmarkkreis gegeben habe. Erstmalig geschehe so etwas mitten im Schuljahr. Es werde gehofft, dass sich Pädagogen finden, die die Lücken füllen. Dabei werde auch nicht mehr unbedingt auf bestimmte Fächerkombinationen gesetzt.

Dieser Aktionismus komme sieben bis acht Jahre zu spät, befand Frank Rossau (Grüne/Freie Liste). Es gelte, für die Lehrer vernünftige Bedingungen zu schaffen, damit sie in die Altmark kommen und auch bleiben.