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Lessing-Grundschule Kein Interesse am Chefposten

Knapp 1,306 Millionen Euro will die Stadt Salzwedel in die energetische Sanierung der Lessing-Grundschule investieren.

Von Antje Mewes 17.06.2019, 11:36

Salzwedel l Bereits Mitte Mai kam die gute Nachricht im Rathaus der Hansestadt an: Die Investitionsbank des Landes als Bewilligungsbehörde teilte mit, dass die beantragten Fördermittel für die Instandsetzung der Lessing-Grundschule aus dem Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bewilligt sind. Das bedeutet, dass 848  780 Euro von der Investitionsbank bereitgestellt werden. Die Stadt steuert 457  043 Euro Eigenmitteln zu. Das ehrgeizige Projekt umfasst neben einer neuen gedämmten Außenfassade, eine Sanierung des Daches, das Ersetzen aller Fenster und eine Photovol-taikanlage zum Erzeugen von Strom, wie Bürgermeisterin Sabine Blümel im Stadtrat berichtete. Die Arbeiten sollen in diesem Jahr ausgeschrieben werden. Für 2020 ist der Baustart geplant.

„Was ist eigentlich mit der Direktorenstelle?“, wollte Stadtrat Sascha Gille (FDP) wissen. Das sei Aufgabe des Landes, entgegnete die Bürgermeisterin. Sie habe weder Einfluss noch Informationen zu dem Thema. „Wir sind aber am Ball“, versprach sie, als Gille forderte, dass die Stadt als Schulträger „nachhaken“ müsse.

Tatsächlich ist die Stelle seit knapp einem Jahr vakant. Mit Beginn der Sommerferien 2018 war die langjährige Leiterin Christine Dürrenfeld in den Ruhestand verabschiedet worden. Seit dem haben die stellvertretende Schulchefin Annekatrin Janko und Fleetmarks Schulleiterin Karin Falkenhagen gemeinsam die größte Grundschule im Altmarkkreis gemanagt. Karin Falkenhagen war mit so genannten Abordnungsstunden in Salzwedel tätig. Die Zusammenarbeit endet mit dem auslaufenden Schuljahr, wie Michael Schulz, stellvertretender Pressesprecher des Landes-Bildungsministeriums auf Anfrage der Volksstimme erklärt. Die Fleetmarker Schulleiterin wird dann wieder ausschließlich an ihrem Standort arbeiten.

Wie es an der Lessing-Grundschule weitergeht ist nicht klar. „Die Stelle ist mehrfach ausgeschrieben worden, aber es sind keine geeigneten Bewerber gefunden worden“, sagt Schulz. In der jüngsten Ausschreibungsrunde im März hatte sich gar kein Interessent beworben. Ein erneuter Versuch soll nun im Juli gestartet werden.

Zudem sprechen die Mitarbeiter des Staatlichen Schulamtes gezielt aus ihrer Sicht geeignete Kandidaten an, informiert der Pressesprecher. Auch über diesen Weg sei es bisher nicht gelungen, die Stelle zu besetzen. Trotzdem soll weiter auf Leute, die die Voraussetzungen mitbringen, zugegangen werden, um sie für den Posten zu erwärmen. Das sei gerade in der Altmark nicht so einfach. „Das Landesschulamt kümmert sich wirklich intensiv“, betont Schulz. Noch bestehe die Hoffnung, dass bis zum Ende der Sommerferien die Leitung der Lessing-Grundschule wieder besetzt werden kann.

Im demnächst endenden Schuljahr lernen dort 294 Jungen und Mädchen, im nächsten werden es voraussichtlich 281 sein. Die Prognose der Schulentwicklungsplanung des Altmarkkreises sagt für 2020/2021 257 Lessing-Grundschüler voraus.