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Luftkurort Ein Turmhaus zum Geburtstag

Das Kindererholungszentrum Arendsee besteht seit 25 Jahren. Die Mitarbeiter feierten das Jubiläum zunächst im kleinen Kreis.

Von Eckehard Schwarz 13.11.2017, 13:13

Arendsee l „Nach einem wieder arbeitsreichen Jahr wird im Kinder-Erholungszentrum Arendsee (KiEZ) natürlich das silberne Jubiläum unserer Einrichtung nicht aus den Augen verloren“, betonte Irmela Spöttle, Geschäftsführerin der Einrichtung, zu Beginn der kleinen Feierstunde. Sie erinnerte noch einmal an die schwere Anfangszeit vor 25 Jahren. „Wir wollten unbedingt das 90 Hektar große Gebiet für die Kinder und Jugendlichen erhalten. Daher haben wir den Verein Kinder- und Jugenderholungszentrum in Arendsee mit 23 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen. 1998 konnten wir dann das Gelände für 850 000 Mark kaufen und mit der eigentlichen Modernisierung beginnen.“

Besonders freut sie, dass Christiane Meyer ihr über den gesamten Zeitraum als Vorstandsmitglied zur Seite stand. Dafür bedankte sie sich gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Trägervereins, Hans-Jürgen Ostermann, mit einem Blumenstrauß.

Die heutige Einrichtung entstand als zentrales Pionierlager „Maurice Thorez“ mit dem SKL (Schwermaschinenbau-Kombinat Karl Liebknecht) Magdeburg als Trägerbetrieb. Vor der Wende erholten sich vorwiegend im Sommer bis zu 1000 Gäste aus dem In- und Ausland gleichzeitig in der Einrichtung. Das Lager diente außerhalb der Saison auch für die GST (Gesellschaft für Sport und Technik) zur Ausbildung der 9. Klassen. Nach der Wende gehörte es zum gemeinnützigen Träger Kindervereinigung Magdeburg, bevor dann im Mai 1994 eine Objektübergabe an den neuen Trägerverein erfolgte.

Nach dem Kauf der Einrichtung, bei dem der Trägerverein vor allem vom Magdeburger Ministerium für Soziales sowie dem Altmarkkreis unterstützt wurde, konnten zahlreiche Bau- und Sanierungsarbeiten beginnen.

Mehrere alte Holzbungalows wichen sechs neuen, die ganzjährig nutzbar waren. 2003 wurden die Spiel- und Sporttenne und 2007 das Freizeitzentrum umgebaut und eingeweiht. Neuestes Bauvorhaben ist der Bau eines Turmhauses, das zum Jahresende fertiggestellt werden soll.

Heute arbeiten in der Einrichtung 10 Saison- und 27 fest angestellte Mitarbeiter. Für die 50 000 Übernachtungen im Jahr stehen 300 Betten ganzjährig und zusätzlich 200 Betten für den Sommerbetrieb zur Verfügung. „Wir sind einer der größten Arbeitgeber in der Stadt. Durch die vielen Gäste sind wir auch für den Handel bedeutsam. Denn die Gäste kaufen hier ein und gehen auch essen“, betonte Irmela Spöttle.

Hans- Jürgen Ostermann ergänzte, dass die KiEZ-Besucher auch wichtige Botschafter für die Seestadt sind und so den Tourismus im Ort stärken. Daher ist es dem Verein unverständlich, dass er von der Stadt als „gewinnorientierte GmbH“ bezeichnet wurde und die Kommune aus dem Trägerverein ausscheiden wolle.

„Wir sind gemeinnützig und dürfen daher keinen Gewinn erwirtschaften und nur Rücklagen bilden“, stellte Hans-Jürgen Ostermann klar. Diese Rücklagen werden nur für weitere Investitionen genutzt.

„Die Konkurrenz schläft nicht, und wir müssen unseren Gästen immer etwas Besonderes bieten. Schlafen und Essen kann man heutzutage überall“, ergänzte Irmela Spöttle.

Doch während der Feierstunde ging es nicht nur um neue Ziele und die Vergangenheit. Zur Freude aller Anwesenden griff Irmela Spöttle zum Messer und schnitt gemeinsam mit Christiane Meyer und Hans-Jürgen Ostermann die große Geburtstagstorte an, die dann gemeinschaftlich in einer Kaffeerunde verzehrt wurde.

Doch viel Zeit zum Feiern hatten die KiEZ- Mitarbeiter nicht. Denn es hatten sich bereits wieder zahlreiche Familien und Vereine angemeldet, die sich in Arendsee erholen oder ihrem Hobby nachgehen möchten. Der 25. Geburtstag soll am 18. Januar 2018 gefeiert werden. Dann wird während eines Tages der offenen Tür das dann fertiggestellte Turmhaus eingeweiht.