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Märchenpark „Blick auf das Leben verändert sich“

Seit Anfang Juni 2018 ist der „Irrgarten des Lebens“ im Märchenpark Salzwedel geöffnet. Er bildet das Schlusslicht der Park-Attraktionen.

Von Jennifer Felmet 24.07.2018, 09:56

Salzwedel l „Das Leben beginnt mit der Geburt und endet mit dem Gang ins Paradies - alles, was dazwischen passiert, liegt in unserer Hand“, erzählt Cornelia Wiechmann. Die Geschäftsführerin des Märchenparks steht zufrieden in der neuesten Attraktion des Freizeitparks: im „Irrgarten des Lebens“. Eröffnet wurde dieser im Juni. Seitdem sei der Ort gut besucht. „Der Rundgang erzählt unsere persönliche Reise rund um den Sinn des Lebens“, erklärt sie. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können sich auf diese Reise einlassen.

Mit dem Bau des Irrgartens, der in einem Teil auch den alten Duftgarten des Märchenparks mit einschließt, erreiche der Park fürs Erste seine endgültige Form. „Für große Bauten haben wir derzeit keinen Platz mehr“, erklärt Cornelia Wiechmann. Die Priorität läge nun darin, Blumen, Grünflächen und die rund 35 Märchenszenen instand zu halten. Schließlich seien diese mit viel Liebe zum Detail angelegt worden.

Diese ist auch im neuen Irrgarten zu erkennen. Begrünte Wege, vereinzelte Mauern und bunte Blumenbeete bilden den Rahmen des neuen Labyrinths. Die Landschaftsgestaltung sei wie auch im Märchenpark Teil des Konzepts. „Nur einen Irrgarten wollte ich nicht, sondern etwas besonders. Einen Anstoß für das Leben“, erklärt Cornelia Wiechmann. Und dieser ergäbe sich im „Irrgarten des Lebens“ durch die einzelnen Stationen, die Besucher zu Fuß erkunden können. Angepasst an die menschliche Entwicklung, vom Kindesalter bis zum Tod, beginnen diese in dem Bereich „Geburt“.

In diesem Irrgartenteil steht ein großes Schild. Darauf geschrieben sind die Wörter: Geborgenheit, Urvertrauen und Schutzlosigkeit. „Attribute, die wir mit einem Neugeborenen verbinden“, erzählt die Märchenpark-Chefin. Weiter führt ein Kiesweg in Richtung „Kindheit“. Gemalte Motive wie: Kleinkinder in den Armen der Großeltern oder stolze Schulkinder mit ihren Eltern bei der Einschulung, zieren dort Steinwände. Szenische Darstellungen, wie auch im Märchenpark, erzählen die Geschichte von Vertrauen und Geborgenheit eines Kindes.

„Urvertrauen erfahren wir schon als Kind. Es gibt uns Kraft und Energie für unseren Lebensweg“, sagt die Geschäftsführerin. „Der verläuft auch nicht immer geradeaus, sondern hält ab und zu Sackgassen für uns bereit“, fügt sie hinzu.

So wie der Irrgarten, nur dass dieser wie ein philosophischer Pfad sei, der den Besuchern den Spiegel ihres Werdegangs hinhalte. „Der Blick auf das Leben verändert sich im zunehmenden Alter“, berichtet die Hansestädterin. Die Stationen im Labyrinth seien zum Nachdenken und Inspirieren lassen. Deswegen gäbe es an den Wegrändern eine Beschilderung mit Sprüchen, Gedichten und Geschichten rund um das Sein und den Tod.

Diese riefen oftmals Erinnerungen, Emotionen und manchmal auch Gänsehaut bei den Besuchern hervor. Vor allem die Irrgarten-Etappe „Die letzte Reise“ sorge für Besinnung. „Woran kann ich mich eines Tages noch erinnern? Welche Erinnerungen kann ich weitergeben und wie möchte ich in Erinnerung bleiben?“, sagt die Geschäftsführerin. Fragen, die der Irrgarten bei den Besuchern auslöse und die vielen von ihnen besonders ans Herz gingen, wenn sie schließlich an der Endstation vor den eisernen Flügeltüren ins „Paradies“ stünden.

Auch wenn keine größeren Projekte in Form von Attraktionen in Zukunft geplant seien, kleinere Szenen und gestalterische Neuheiten seien weiterhin für den Märchenpark ein Vorhaben. „Uns unterscheidet von den anderen Freizeitparks, dass wir für jedes Alter etwas bieten“, betont Wiechmann. Die Atmosphäre trage einen Großteil dazu bei. Die Gäste seien von dem einzigartigen Konzept begeistert. Allein in diesem Jahr hätten bislang rund 45 100 Gäste den Park besucht, etwa 3 000 Personen mehr als vorheriges Jahr. Schließlich überzeuge der Märchenpark das Publikum nach wie vor mit seinem Charme.