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Blumenstrauß „Na, ihr seid ja welche...“

Frieder Füger, bis 2014 Wehrleiter von Chüttlitz, hat den Blumenstrauß des Monats August bekommen.

Von Alexander Walter 08.08.2015, 03:00

Chüttlitz l Als Frieder Füger am Dienstagnachmittag gemeinsam mit Vertretern der Chüttlitzer Vereine ins Dorfgemeinschaftshaus kommt, ahnt er nichts. Den Blumenstrauß auf dem Tisch neben sich nimmt er kaum wahr. Der 66-Jährige glaubt es geht – wie so oft – um Organisatorisches im Dorfleben. Als sein Ortsbürgermeister Wolfgang Kappler dann aufsteht und ihm die Blumen entgegenstreckt, fällt Füger aus allen Wolken: „Na, ihr seid ja welche...“, sagt er noch, dann bricht der Satz ab und der zunächst ungläubige Blick weicht einem breiten Lächeln.

Frieder Füger hat ihn verdient, den Blumenstrauß des Monats August der Volksstimme. Denn seit Jahrzehnten ist der gebürtige Sachse eine echte Institution im Dorf. Verdient gemacht hat er sich vor allem in der Chüttlitzer Feuerwehr. Seit 1973 Mitglied, war der gelernte Bohrmeister von Januar 1999 bis August 2014 Wehrleiter im Ort.

„Frieder hat mit vielen anderen Männern den Anbau für unser Gerätehaus gestemmt und uns ein neues Feuerwehrauto verschafft“, schwärmt Wolfgang Kappler über seinen Nachbarn und Freund. Geschätzt wird der Chüttlitzer in der Löschtruppe aber vor allem auch, weil er sich in seiner Funktion als Wehrleiter als ebenso kompetent wie kameradschaftlich erwiesen hat.

Das Engagement von Frieder Füger für Chüttlitz beschränkt sich keineswegs auf die Feuerwehr. Seit einem Jahr sitzt er im Ortschaftsrat. Und den Chüttlitzer Frauenchor unterstützt Füger als förderndes Mitglied. „Er hilft uns immer, wenn wir ihn brauchen“, erzählt Chorleiterin Renate Schmidt. „Und er gibt seiner Frau frei, wenn sie mitsingen muss“, fügt sie lachend hinzu.

Am Ende kommt die Runde dann doch wieder auf das Thema Feuerwehr. Denn es ist maßgeblich Frieder Füger zu verdanken, dass vor vier Wochen die Bestätigung der Eintragung des gerade gegründeten „Vereins zur Förderung der Ortsfeuerwehren Chüttlitz und Brietz“ kam. „Es ist Frieder zu verdanken, dass wir die Gründung des Feuerwehr-Fördervereins nach einem halben Jahr Kampf hinbekommen haben“, sagt Wolfgang Kappler.

Als Frieder Füger im vergangenen Jahr seinen Hut als Wehrleiter von Chüttlitz nahm, hatte Wolfgang Kappler ihn nur mit einem kleinen Blumenstrauß aus dem Amt verabschiedet.

Für seinen Einsatz für Chüttlitz war das zu wenig, da waren sich Kappler sowie die übrigen Ortsträte und Vereinsvertreter schnell einig. Mit dem Blumenstrauß des Monats haben die Freunde des ehemaligen Wehrleiters ihr Dankeschön jetzt nachgeholt.

Da passte es gut, dass Frieder Füger nur einen Tag später auch seinen Geburtstag feiern konnte. Den beging der jetzt 66-Jährige allerdings nicht bei der Feuerwehr, sondern im Kreis der Familie. Die vier Enkelkinder sind noch vor Feuerwehr und Vereinen nämlich sein Lieblings-Hobby.