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Neues Programm Museen mit Besucherrekord

Mehr als 30 000 Besucher verbuchten die Museen des Altmarkkreises Salzwedel im vergangenen Jahr. So viele wie noch nie in jüngerer Zeit.

Von Antje Mewes 30.01.2018, 14:48

Salzwedel l Die alte Propstei, in der das Danneilmuseum seine Ausstellungs-, Arbeits- und Archivräume hat, ist zweifellos eines der schönsten Gebäude Salzwedels. Und eins mit einer langen Geschichte. Es soll im Mittelpunkt dieses Museumsjahres stehen. Zum einen mit einer Bilderausstellung, die das Renaissance-Gebäude in verschiedenen Epochen zeigt, und mit einem Vortrag über Anna von der Schulenburg. Sie und ihr Mann Bernhard waren die letzten Herren des Adelssitzes, ehe dieser 1928 an die Stadt verkauft und später Heimstatt des Museums wurde.

Aktuell laufen Verhandlungen zwischen Kreis und Hansestadt Salzwedel zu einem Eigentümerwechsel. Der Altmarkkreis als Betreiber der Museen will die Immobilie kaufen und mit einem Aufzug barrierefrei umbauen. Parallel wird derzeit nach Fördermöglichkeiten für das Vorhaben gesucht.

In diesem Jahr ist nicht mehr mit einem Baubeginn zu rechnen, erklärte Jochen Alexander Hofmann, Leiter der kreiseigenen Museen. Mit dem Umbau müsse aber die gesamte Ausstellungskonzeption neu gestaltet werden. Dazu sollen 2018 die Vorbereitungen beginnen. Vor diesem Hintergrund sei die Idee gereift, das historische Gemäuer mit einer eigenen Schau noch einmal vorzustellen, informierte der Leiter des Danneilmuseums, Ulrich Kalmbach.

Noch bis zum 27. Mai läuft dort die Reformationsausstellung Weinberg - Wildschwein - Lutherbild – Der Weinbergaltar von Lucas Cranach d. J. und seine Bildwelten. Sie vermittelt außergewöhnliche Einblicke in die Bilderwelt des Altarretabels. Es sind Originalfunde aus dem 16. Jahrhundert und Repliken zu sehen. Letztere dürfen von den Besuchern in die Hand genommen werden. Das museumspädaogische Angebot zu dieser Sonderausstellung sei gut angenommen worden. In Arbeitsgruppen eingeteilt, könnten sich die Schüler vieles selbst erschließen. Es spricht die Schulfächer Kunst, Geschichte und Religion an. „Das funktioniert gut, und wir haben viel positive Resonanz bekommen“, berichtete Ulrich Kalmbach. Er empfiehlt den Schulen, die verbleibende Zeit der Ausstellung noch zu nutzen.

Erneut zugelegt bei den Besucherzahlen hat die Langobardenwerkstatt auf dem Zethlinger Mühlenberg mit mehr als 5400 Gästen. Schon jetzt sind 1200 Schüler für 2018 angemeldet. Über die Region hinaus ist das Interesse groß. Beispielsweise sind Schulen aus Wolmirstedt, Genthin oder Osterburg regelmäßig im Langobardendorf zu Gast. Viel Zulauf haben die Ferienwerkstätten, weshalb sie im vergangenen Jahr auf die Herbstferien ausgeweitet wurden. „Das wollen wir in diesem Jahr auch wieder anbieten“, sagte Langobardenchef Lothar Mittag.

Zum beliebten Stammestreffen der Germanen werden voraussichtlich „feindliche“ Römer aus Nordhessen erwartet. „Mal sehen, ob wir sie reinlassen. Aber sie sollen auch einen Germanen in ihren Reihen haben“, erzählte Lothar Mittag schmunzelnd.

An einigen Häusern im Langobardendorf sind Erhaltungsarbeiten nötig, in erster Linie an den Dächern. Und der Holzschuppen soll erneuert werden. Finanzielle Unterstützung leistet der Förderverein für die Langobardenwerkstatt, der aktuell 65 überwiegend aktive Mitglieder hat. Für ihr Engagement gab es ein großes Dankeschön vom Kreis-Museumsleiter. „Jeder, der im Verein mitmachen möchte, ist herzlich willkommen“, sagte Hofmann.

Mit mehr als 21 000 Gästen hat auch das Diesdorfer Freilichtmuseum seinen bisherigen Besucherrekord gebrochen. Erstmals wurden 2017 die Besucher aller drei Museen gebeten, Fragebögen zur Zufriedenheit auszufüllen. Wer seine Adresse angab nahm an einem Preisausschreiben teil. Die am Montag gezogenen Gewinner aus Thüringen, Nieder- sachsen und der Altmark erhalten Pakete mit altmärkischen Spezialitäten. Alle waren mit ihrem Aufenthalt zufrieden. Mäkeleien gab es nur am durchwachsenen Sommerwetter.