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Paradiesfrucht Von Salzwedel in die Welt

Wirtschaftsminister Armin Willingmann besuchte das Salzwedeler Unternehmen Paradiesfrucht.

Von Fabian Laaß 20.03.2018, 00:01

Salzwedel l Beeindruckt zeigte sich am Montag Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) nach dem Besuch bei Paradiesfrucht. „Ich muss sagen, es ist eine lohnenswerte Investition“, fasste er zusammen. „Die Investition“ – das sind insgesamt rund neun Millionen Euro, die dem Salzwedeler Unternehmen in den vergangenen Jahren als Fördermittel vom Land bewilligt worden waren. Paradiesfrucht-Geschäftsführer Bernd Wiesner klärte den Wirtschaftsminister über die Unternehmensgeschichte auf.

2004 war Paradiesfrucht in Salzwedel mit anfangs 24 Mitarbeitern gestartet. 2010 erhöhte man die Trocknungskapazitäten um 65 Prozent. „2012 haben wir eine neue Lagerhalle errichtet, zwei Jahre später eine neue Trocknung installiert“, berichtete Bernd Wiesner. Im Dezember 2016 hat schließlich die Arbeit in der neuen Produktionshalle begonnen, die Trocknungskapazität dadurch nochmal um die Hälfte zugenommen.

Mittlerweile beschäftigt Paradiesfrucht 225 Mitarbeiter. Doch die Pläne für die Zukunft liegen nicht nur in der Schublade, sondern werden bereits vorangetrieben. „Ende 2016 haben wir das Angebot bekommen, den ehemaligen Fricopan-Standort in Immekath zu kaufen. Dort laufen die Umbau- und Renovierungsarbeiten auf Hochtouren. 2019 wollen wir die Produktion aufnehmen“, kündigte Bernd Wiesner an. Mit der erneuten Erweiterung soll der Mitarbeiterstamm schrittweise auf bis zu 300 erhöht werden.

Ob sich der Fachkräftemangel auch auf Paradiesfrucht auswirke, wollte Armin Willingmann wissen. Bernd Wiesner konnte das nur bestätigen. Um geeignetes Personal und vor allem auch Auszubildende zu finden, würden Schulen besucht. Außerdem schaue man sich auf Messen um. „Wir bilden auch unseren eigenen Mitarbeiter weiter. Momentan trainieren wir hier in Salzwedel das Personal für den neuen Standort in Immekath

„Da es den Unternehmen zunehmend schwer fällt, Auszubildende zu finden, haben wir die Kriterien im Förderkatalog angepasst. Lange Zeit stand dort drin, dass Unternehmen zwingend Ausbildungsplätze schaffen müssen“, erklärte Armin Willingmann.

Paradiesfrucht hat sich auf die Gefriertrocknung von Früchten und anderen Lebensmitteln spezialisiert. Das Unternehmen produziert für namhafte Lebensmittelhersteller auf der ganzen Welt. Die Produkte aus Salzwedel finden sich unter anderem in Schokoladen, Müslis, aber auch Früchtetees, Fertigsuppen oder hochwertigem Tierfutter. „Wir arbeiten ständig an neuen Produkten und Weiterentwicklungen. Wären wir bei der Erdbeerscheibe stehen geblieben, würde es uns heute wohl nicht mehr geben“, sagte Bernd Wiesner.

Bei der Gefriertrocknung handelt es sich um ein besonders schonendes Trocknungsverfahren, bei dem Aromen und Enzyme fast komplett erhalten bleiben. Den Früchten wird das gesamte Wasser entzogen. Paradiesfrucht betreibt Büros in China, Russland, den USA sowie der Ukraine und England.