Thomas Bauer in Salzburg zweifach erfolgreich Präparator aus Sallenthin holt Weltmeister-Titel
Riesenerfolg für den Sallenthiner Thomas Bauer: Der 47-Jährige ist gestern mit einem Titel und einem zweiten Platz von der Weltmeisterschaft der Präparatoren zurückgekehrt. Sie fand im österreichischen Salzburg statt.
Sallenthin/Salzburg l Ein Westaltmärker zählt zur Weltelite der Präparatoren. Thomas Bauer aus Sallenthin hat gleich zweifach bei der Weltmeisterschaft der Präparatoren (The World Taxidermy Championships, kurz: WTC) im österreichischen Salzburg triumphiert. Der Wettbewerb, von US-Amerikaner Larry Blomquist erfunden, fand zum zweiten Mal in Europa statt.
Mehr als 400 Tierpräparate wurden in der vergangenen Woche zeitgleich mit der Internationalen Messe für Jagd und Fischerei bewertet. Die "Hohe Jagd" lockt regelmäßig zehntausende Besucher aus dem In- und Ausland an.
"Von 17 möglichen Titeln sind 11 vergeben worden. Fünf davon an (Ost-)Deutsche", blickt der Altmärker auf eine arbeitsreiche Woche in Österreich zurück. Einen der begehrten Titel hat sich der 47-Jährige dabei in der Königsklasse, den Masters, mit seiner während der Meisterschaft angefertigten Skulptur eines Muffelwidders gesichert.
Innerhalb von 30 Stunden modellierte der Sallenthiner die Form dieses heimischen Wildschafes für die Präparation. Keine leichte Aufgabe: Als Vorlage diente der ausgekochte Schädel samt Knöchel. Aus PU-Schaum und Modellierwachs entstand das Kunstwerk, das von den Juroren Joe Meder (USA) und Alexander Sokolov (Russland) als vorzüglich befunden wurde. "Aus dem Modell entsteht eine Form für die normale Tagesarbeit", berichtet der seit 1998 selbständige Präparator, der den Beruf des Dachdeckers erlernt hat.
Ein von dem Altmärker ebenfalls eingereichtes Kopf-Schulter-Präparat eines Rehbocks haben die Juroren mit 88 Punkten bewertet. Bauers Lohn: einer der zweiten Plätze in der Master-Klasse, aber leider keinen Vize-Weltmeistertitel. "Ab 90 Punkten kann man in den verschiedenen Kategorien etwas gewinnen", sagt der Sallenthiner. Preisgeld gibt es dort übrigens keines. "Das ist nicht wie bei der Formel eins. Es geht um Ruhm und Ehre", erzählt der Präparator schmunzelnd. Das Klassement werde bei internationalen Wettbewerben nach Novis (Berufseinsteiger), Professionals (Fortgeschrittene) und Masters (Meister) unterschieden.
Doch wie wird man eigentlich Präparator? "Man möchte es machen", erklärt der gebürtige Salzwedeler, der verheiratet ist und einen Sohn (21 Jahre) hat. "Es beginnt mit der Beziehung zur Natur." Tierliebe sei das A und O. Außerdem sind anatomische Kenntnisse gefragt, weiß der Sallenthiner. Wer Präparate herstellen möchte, muss obendrein handwerklich begabt sein. In dieser Beziehung kann der Altmärker von seinem früheren Beruf profitieren. Dazu kommen die filigranen Fingerfertigkeiten eines Tischlers, Malers und Airbrush-Künstlers, der es mit vielen Werkstoffen zu tun hat.
Von Europas leichtestem Vogel, dem 4,5 Gramm schweren Goldhähnchen, bis hin zum mächtigen Braunbären reicht das Spektrum. "Alles, was gefragt und erlaubt ist", versucht der Sallenthiner für die Ewigkeit zu erhalten. Hauptkunden sind Jäger. Den jüngsten Österreich-Aufenthalt schätzt Frank Bauer als "absolut lehrreich" ein. Es sei schön, Berufskollegen aus aller Herren Länder zu treffen.