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Razzia Verhaftung wegen Menschenhandels in Salzwedel

Zwei in Salzwedel lebende bulgarische Staatsbürger sind verhaftet worden. Dabei war auch Polizei aus Rostock im Einsatz.

Von Arno Zähringer 18.01.2018, 14:07

Salzwedel l Beamte der Kriminalpolizei Rostock und Einsatzkräfte eines Spezialeinsatzkommandos aus Mecklenburg-Vorpommern haben in Salzwedel eine Wohnung durchsucht, in der vier bulgarische Staatsangehörige leben. Unterstützt wurden sie dabei vom Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel. Bei dem Einsatz wurden ein 50-Jähriger und dessen 22-jähriger Sohn in Gewahrsam genommen. Beide wurden per Haftbefehle gesucht, die von der Rostocker Staatsanwaltschaft beantragt worden waren. Durchsucht wurden auch Gebäude im Bereich des Nicolaiplatzes und der Burgstraße. Die Einsatz erfolgte bereits am frühen Mittwochmorgen, wurde aber erst am Donnerstag bekannt.

Staatsanwältin Maureen Wiechmann aus Rostock bestätigte auf Anfrage der Volksstimme, dass auch die Ehefrauen von Vater und Sohn beschuldigt werden. Sie sind allerdings weiterhin auf freiem Fuß. Gegen sie ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Beihilfe. Ihren Ehemännern wirft die Staatsanwaltschaft Menschenhandel, das Zwingen zur Prostitution und Zuhälterei vor.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte eine junge Frau. Das noch nicht einmal 18 Jahre alte Mädchen war von ihrer Mutter für 4000 Euro in Bulgarien verkauft worden. Der beschuldigte und in Salzwedel verhaftete Bulgare soll die Frau unter anderem mit der Waffe bedroht und sie zum Sex in sogenannten Modelwohnungen gezwungen haben. Ein ähnliches Martyrium erlitt eine weitere 18-Jährige. Sie wurde zwar nicht von ihrer Mutter, sondern von ihrem damaligen Freund verkauft – für 800 Euro.