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Versteigerung Salzwedel: Erfolgreiche Auktion zugunsten des Bürgermeisterhofes

45 gespendete Objekten sind zugunsten des Bürgermeisterhofes versteigert worden. Eine amüsante und gut besuchte Veranstaltung.

Von Oliver Becker 04.09.2023, 18:05
Sabine Spangenberg und Heinz Laing präsentierten die einzelnen Stücke.
Sabine Spangenberg und Heinz Laing präsentierten die einzelnen Stücke. Foto: Oliver Becker

Salzwedel - Seit 2013 läuft die Sendung „Bares für Rares“ im Fernsehen. Inzwischen gibt es mehr als 1700 Folgen, in der für Rares eben Bares gezahlt wird. Ein Konzept, das sich auf die Hansestadt Salzwedel übertragen ließe, sagte sich das Organisationsteam vom Bürgermeisterhof-Verein. Gesagt, getan.

Der Verein, dessen Projekt aus einer solchen Aktion den Nutzen ziehen würde, rief zum Spenden auf. Und die Altmärker und auch Wendländer ließen sich nicht lange bitten. Insgesamt wurden im Vorfeld der Auktion über 100 Teile dem Verein zur Verfügung gestellt, freute sich der ehrenamtliche Auktionator vom Sonntag, Willy van Uhden vor Beginn der Veranstaltung über die große Resonanz. Von diesen wurden 45 Exponate für die Auktion ausgesucht, da eine größere Anzahl den Zeitrahmen gesprengt hätte, begründete er.

Die Angebotspalette war breitgefächert. Kinderspielzeug, Buchbände, Fahnen, eine Schreibmaschine, ein Schaukelpferd, selbst gewebte Leinentücher, ein uraltes Bügeleisen, Postkarten, Gemälden, zwei davon mit sehr erotischem Inhalt und vieles mehr kam an dem Nachmittag unter den Hammer. Das wertvollste Exponat war eine Espressomaschine mit einem Kaufpreis von 1400 Euro, die nur einziges Mal benutzt worden war, wie der Spender versicherte.

Auktionator Willy von Uhden führte mit viel Wortwitz durch das Programm.
Auktionator Willy von Uhden führte mit viel Wortwitz durch das Programm.
Foto: Oliver Becker

So zahlreich wie die Spenden, so zahlreich auch die Besucher an diesem Nachmittag. Bevor Vereinsmitglied Jens Eichenberg die Gäste begrüßte, genossen diese zunächst den servierten Kaffee und den selbst gebackenen Kuchen.

Eichenberg erinnerte in seinem Grußwort an die Gründung des Vereins vor zwei Jahren und verwies auf das bereits Geschaffene. Außenwände wurden auf dem Areal gesichert und Dächer neu gedeckt. Die Sicherung des historischen Gebäudebestandes war das eine, das andere sei es, das Areal wieder mit Leben zu erfüllen. Und da sei die Auktion eine Veranstaltung von vielen.

Mit Auktionator Willy van Uhden hatten die Organisatoren einen wahren Entertainer für diese Aufgabe erwählt. Wortgewandt und mit sehr viel Witz führte er durch das Programm und animierte die Anwesenden zum Bieten. „Wollt ihr nur gucken und Kaffee trinken? Ihr wollte doch den Bürgermeisterhof behalten, oder was? Dann mal los“, forderte er zum Bieten auf.

Schaukelpferd aus Ahorn in der Schweiz hergestellt

Zu jedem Artikel, der unter den Hammer kam, gab es zudem von ihm eine kleine Geschichte. So wie die, vom Schaukelpferd. Eine Arbeit, die in der Schweiz aus Ahornholz für eine Frau in Deutschland gefertigt wurde. Leider wurden ihre Enkelkinder nie geboren und so blieb das Schaukelpferd unbenutzt. Oder die von der Schreibmaschine. Es war in der Nachwendezeit, informierte der Auktionator. Der damalige Chef der bisherigen Besitzerin, die zu der Zeit bei der Erdgasförderung Salzwedel arbeitete, bot ihr an, die Maschine mit nach Haus zu nehmen. Besser sie, als die neuen Firmeninhaber, die die Schreibmaschine wohl nur entsorgen würden, meinte der Mann.

So wechselten an diesem Nachmittag rund 80 Prozent der Artikel die Eigentümer. Zum Ende konnte sich der Verein über einen Erlös von rund 2000 Euro freuen, der in die Erhaltung des Projektes Bürgermeisterhof fließen wird. Eine Fortsetzung der Veranstaltung sei geplant, so van Uhde.