1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Abschlussjahrgänge im Fokus

Schulen Abschlussjahrgänge im Fokus

An den weiterführenden Schulen in der Region Salzwedel soll Präsenzunterricht für Abschlussjahrgänge Priorität haben.

Von Alexander Rekow 05.01.2021, 18:00

Salzwedel l Da sind sich die Schulleiter einig, das kommende halbe Jahr ist für all jene, die ihren Haupt- oder Realschulabschluss beziehungsweise die Abiturprüfungen vor sich haben, von entscheidender Bedeutung. Das betonten Heike Herrmann, Leiterin der Lessing-Ganztagsschule und ihr Vize Stefan Hübner, als es vor den Weihnachtsferien noch einmal in den harten Lockdown ging. Auch am Jahngymnasium und in der Jeetzeschule stehen die Zehnt- und Zwölftklässler ebenfalls besonders im Fokus, wenn es darum geht, Präsenzunterricht zu ermöglichen. So wurde es im Schuljahr 2019/2020 auch gehandhabt.

Im zurückliegenden Jahr sind die Abschlussprüfungen trotz der coronabedingten Einschränkungen gut gelungen. An den Sekundarschulen waren die Ergebnisse nicht schlechter als in den Vorjahren. An der Lessing- und der Comeniusschule sind die durchschnittlichen Abschlussnoten sogar leicht besser ausgefallen, was die Schulleiter auf intensivere Prüfungsvorbereitung zurückführten.

In Grundschulen glaubt man nicht an Versetzungsgefährdung wegen der Pandemie. „Es wird aufgrund der Pandemie bei uns keine Versetzungsgefährdung geben“, sagt Angela Ritter-Hundt, Schulleiterin der Perver-Grundschule in Salzwedel, „dass ist in unserer Schule nicht ersichtlich.“ Wenn Schüler nicht den Sprung in die nächste Klassenstufe schaffen sollten, habe das andere Gründe. „Nicht aber die Pandemie“, so die Grundschulleiterin.

Auch in der Grundschule Dr. Georg Schulze Diesdorf würden sich die drei Tage Homeschooling vor Weihnachten nicht auf die Halbjahreszeugnisse auswirken. „Wir konnten zuvor ziemlich durchgängig in diesem Schuljahr unterrichten“, sagt Schulleiterin Doritt Bock. Derzeit sei nicht absehbar, dass es eine erhöhte Versetzungsgefährung gebe. Diese habe es am Ende des Schuljahres 2019/20 jedoch gegeben, wo über Wochen nicht in der Schule unterrichtet werden konnte. Für einige Erstklässler sei es schwierig gewesen, sich zu Hause die erforderlichen Grundkenntnisse anzueignen. Ihnen und ihren Eltern sei ans Herz gelegt worden, noch einmal zu starten. „Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr nicht so lange Fernunterricht machen müssen“, blickt Doritt Bock voraus, die nicht damit rechnet, dass die Schule am 11. Januar ohne Einschränkungen wieder beginnt.

Knapp fünf Prozent der Jungen und Mädchen, die 2020 die Schule verließen, bekamen im vergangenen Jahr ein Abgangszeugnis, das heißt, sie erreichten keinen Abschluss. In Zahlen sind das 36 junge Leute, wie die Statistik des Kreis-Schulamtes ausweist. 2019 waren es noch doppelt so viele. Im Gegenzug haben jedoch mehr Zehntklässler im Kreisgebiet einen erweiterten Realschulabschluss erreicht, knapp 22 Prozent der Sekundarschulabgänger. Im Vorjahr waren es rund 17 Prozent.

Beim Abitur war das Gegenteil der Fall. Mit 24,56 Prozent Hochschulreife aller Schulabgänger an allgemeinbildenden Schulen in der Westaltmark, war 2020 ein Rückgang um etwa drei Prozent zu verzeichnen. 180 Jugendliche haben im Corona-Jahr ihr Abi geschafft.

Im Bundesschnitt hatten 34,8 Prozent Schulabgänger das Reifezeugnis in der Tasche. Verglichen damit liegt die Quote im Altmarkkreis deutlich niedriger. Das bedeutet Platz 336 unter den 403 in diesem Punkt ausgewerteten Kreisen und Städten.

Allerdings hat sich im Schuljahr 2019/2020 auch die Anzahl jener Schüler verringert, die von ihren Eltern im Gymnasium angemeldet wurden. War das Verhältnis 2018/2019 noch 42 Prozent Gymnasium zu 58 Prozent Sekundar- oder Gemeinschaftsschule, änderte sich das im vergangenen Jahr auf 37,8 zu 62,2 Prozent, heißt es im Statistikbericht der Kreisverwaltung.

Die Schulleiter rechnen damit, dass Fernunterricht noch eine ganze Weile Bestandteil des Schulalltags bleibt. Die Lessing-Ganztagsschule setzt dabei beispielsweise auf die App Schulmanager, mit der sie bereits vor dem Lockdown im Dezember gute Erfahrungen gemacht hat. Das Jahngymnasium arbeitet mit der Plattform Moodle, die allerdings so ihre Macken hat und mehrfach abgestürzt ist. Das Bildungsministerium hat aber inzwischen Abhilfe geschaffen.